Urmeter, neu geeicht

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Alles wie gehabt – nur besser. Der Prius dokumentiert einmal mehr, wie sanft der Übergang zwischen den Vortriebsarten sein kann. Vorbildlich und nochmals feiner. Allerdings bleibt es beim Hochdrehen des Verbrennungsmotors unter hoher Last. Zwar haben die Ingenieure den Effekt weiter abgemildert und die Geräusche sind besser gedämmt, und dennoch ist der Prius kein Autobahnauto für wirklich hohe Tempi. Bis zur Richtgeschwindigkeit von nach GPS gemessenen 130 km/h (der Tacho zeigt dann 134 km/h an) ist alles gut, darüber wird es stückweise weniger vergnüglich. Wer regelmäßig Berg- und Talfahrten über 160 km/h vor sich hat, wird wohl letztlich dem Diesel den Vorzug geben.

Niedrige Verbrauchswerte fallen leicht

Zum Verbrauch: Im Testmittel waren es 4,2 Liter. Das ist weniger als bei allen bisher vom Autor gemessenen Toyota-Hybridmodellen. Wie immer ist es wichtig, diesen Durchschnitt zu verstehen: Auf Bundes- und Landstraßen schaffen selbst Laien locker eine drei vorm Komma. Das gleiche Bild zeigt sich auf längeren Stadtfahrten. Der Minimalwert im gesamten Test lag bei 2,8 Litern. Höchstwerte gab es dagegen naturgemäß in der Rush-Hour und auf der Autobahn.

So verbrauchte der Prius auf einer simulierten Arbeitspendeltour von 6,8 Kilometern Länge, bei Trockenheit, 9 Grad Außentemperatur und dichtem Hamburger Berufsverkehr 6,1 Liter. Wer noch kürzere Strecken bei schlechterem Wetter fährt, muss mit mehr rechnen. Auf einer Autobahnfahrt am Freitagnachmittag, bei der die Straße voller ungeduldiger Feierabendmacher war, der Wind von vorne blies und es wild regnete, stieg der Wert ebenfalls auf rund sechs Liter an.

Insgesamt lässt sich sagen, dass es leichter fällt als bisher, Verbrauchswerte zu erzielen, die den Prius einmal mehr zur Messlatte machen. Und das, obwohl man wegen des gestiegenen Fahrkomforts zügiger unterwegs ist. Allerdings reduziert sich dieser Effizienzfortschritt auf eine Tendenz – der in der ersten Pressemeldung kolportierte Vorsprung von 18 Prozent gegenüber dem Vorgänger lässt sich in der Realität nicht feststellen.