Eindrücke aus dem Audi Q3

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Im Mietwagen war das Navigationssystem samt dem „Audi virtual cockpit plus“ eingebaut, was zusammen rund 2600 Euro zusätzlich kostet. Die Bedienung des Kombiinstrumentes erschließt sich sehr schnell, da Audi auf eine tiefe Verästlung verzichtet. Beim Navi dauert es etwas länger. Mich hat zudem die Verknüpfung von Abbiegehinweisen und Sonderzielen in einer Liste genervt, was sicher Geschmackssache ist. Keine Geschmackssache ist die stark fehlsichtige Verkehrsschilderkennung. Wer innerorts Tempo 100 vorschlägt, disqualifiziert sich ganz von selbst. Gut hat mir das kleine Soundsystem gefallen. Warum der Lautstärkeregler rechts vor dem Wählhebel auf Höhe des Beifahrerknies sein muss? Keine Ahnung, es wirkt aber so, als wäre er im letzten Moment noch für nötig erachtet worden.

Stets bemüht

Der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 150 PS wird im Konzern vielfach verwendet. Im VW Golf (Test) hat er uns gut gefallen, auch wenn er die hohe Laufkultur des Vorgänger-Motors knapp verfehlt. Kombiniert war das in unserem Q3 mit einem Siebengang-DSG, das nur mit diesem Motor trockene Kupplungen hat. Bei allen anderen Maschinen im Q3 laufen die in einem Ölbad. 150 PS und 250 Nm bietet der Basisbenziner, bei einem Leergewicht von 1,6 Tonnen sollte das genügen, um das SUV ausreichend flott anzutreiben. Dem ist auch so, allerdings wirkt die Maschine im Q3 bemühter, als sie eigentlich ist. Das hängt mit der Schaltstrategie zusammen, die das Getriebe manchmal etwas hektisch agieren lässt. Dabei sollte das Leistungsangebot eigentlich reichen, den Q3 souveräner wirken zu lassen.

Übernommen haben wir das Auto mit 9,4 Liter/100 km auf dem Bordcomputer, abgegeben mit 7,2 – viel Langstrecke auf tempolimitierten Autobahnen sind der Grund für diese Reduzierung. Auf Spritmonitor liegt der Verbrauch des alten Modells mit 150-PS-Benziner bei knapp 8 Litern. Für einen Basisbenziner mit Zylinderabschaltung ist das gar nicht mal so wenig. Wer SUV-Kritk gern untermauern möchte: Ein Audi A3 mit gleicher Maschine liegt ziemlich genau einen Liter darunter.

Der Mietwagen war eigenwillig zusammengestellt. Eingebaut waren elektrisch verstellbare Ledersitze, das Navigationssystem und ein Schiebedach. Gefehlt haben unter anderem Kleinigkeiten wie LED-Scheinwerfer und Abstandstempomat. Der Basispreis liegt inklusive Doppelkupplungsgetriebe bei 37.700 Euro. Erstaunlich ist, für was Audi dem Kunden zusätzlich in die Tasche greift: Klimaautomatik, Tempomat, Einparkhilfe, Mittelarmlehne und Sitzheizung müssen extra geordert werden. Jedes dieser Kleinigkeiten scheint für sich nicht teuer, zusammengenommen wandert für eigentlich selbstverständliches aber eine erkleckliche Summe Richtung Audi. Unverschämt erscheint auch die serienmäßige Audioausstattung, der ein eigenes Display fehlt. Wer nicht zuzahlt, bekommt eine große Ablage oben in der Mittelkonsole – verbunden mit der unausgesprochenen Garantie, einen so ausstaffierten Q3 nie wieder loszuwerden. (mfz)