BMW 520d mit neuem Vierzylinder im Test

Ruhemasse

Der Zweiliter-Diesel mit 184 PS gehörte bisher zu den beliebtesten Motoren im BMW 5er. Nun hat ihn BMW durch eine neue Maschine mit 190 PS ersetzt, die sparsamer und vor allem leiser sein soll. Grund genug für uns, den 520d mit der Achtgangautomatik zum Test vorzuladen

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Von
  • Martin Franz
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München, 2. Dezember 2014 – Als man bei BMW vor fast 40 Jahren mit der Entwicklung des ersten Seriendiesel begann, hätten wohl nicht einmal die kühnsten Optimisten dem Selbstzünder eine solche Entwicklung zugetraut. Inzwischen sind die Benziner im 5er eher rar, die mehrheitlich gewerblichen Käufer wählen die Dieselmotoren, darunter den 520d besonders häufig. Der bekam im Sommer 2014 eine neue Maschine, die wir im Touring ausprobiert haben.

Leise geworden

Die Beliebtheit des 520d hat zahlreiche Gründe: Ausreichend kräftig, sparsam und dazu mit Leasing-Konditionen versehen, die gewerblichen Haltern ein Stück weit entgegenkommen. Kritik gab es in der Vergangenheit an der Laufkultur und maladen Steuerketten. Beides soll mit der Neuentwicklung des Diesels ausgeräumt sein. Zumindest hinsichtlich der Laufruhe können wir dem intern B47 genannten Motor eine signifikante Verbesserung bescheinigen. Selbst beim morgendlichen Kaltstart, der in diesen Tagen mit Temperaturen von rund 2 Grad tatsächlich einer ist, dringen kaum Nagelgeräusche in den Innenraum. Der Motor profitiert hierbei natürlich ein Stück weit auch von der guten Dämmung der 5er-Karosserie. Beim Fahren ist der Unterschied zwischen neu und alt etwas geringer, aber unzweifelhaft vorhanden. Wer kräftig beschleunigt, hört den Motor deutlich, was wohl auch so gewollt war. Gleichmäßiges Fahren wird mit einer Ruhe belohnt, die den Unterschied zum gewiss nicht krakeeligen Dreier deutlich vor Ohren führt.

Zurück zu alter Technik

Zwei Dinge fallen bei der Neukonstruktion auf: BMW verwendet einen Brennraumdrucksensor, der die Einspritzung an die Verhältnisse im Brennraum anpassen soll. Auf der anderen Seite hat BMW hinsichtlich der Injektoren einen Rückschritt gemacht, zumindest auf den ersten Blick. Die bisherige Maschine mit 184 PS hatte Piezo-Injektoren, nun setzt BMW auf Magnetventil-Injektoren. Letztere wurden bisher nur die die kleineren Ausbaustufen des Zweiliter-Diesel mit 115 und 143 PS eingebaut. Der Unterschied in der Laufruhe war nicht riesig, beim direkten Umstieg insbesondere im sparsamer gedämmten Dreier aber durchaus zu spüren: Die beiden schwächeren Diesel waren trotz der älteren Technik etwas laufruhiger, was auch in geringeren Maximalwerten beim Einspritzdruck gelegen haben mag. Akustisch hat der 520d gleichgezogen, was gut so ist, denn was an Geräuschen noch aus dem Motorraum dringt, ist nichts für Klang-Gourmets und einer der wenigen Gründe, einen 530d mit sechs Zylindern vorzuziehen.