Folge für die Suche nach außerirdischem Leben: Erdmagnetfeld älter als gedacht

In Grönland gefundene Steine wurden schon vor 3,7 Milliarden Jahren magnetisiert. Das hätte auch Folgen für die Suche nach außerirdischem Leben.

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3D-Rendering des Erdmagnetfelds

(Bild: Andrey VP/Shutterstock.com)

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Das Erdmagnetfeld ist merklich älter als angenommen und könnte damit bereits existiert haben, als sich das Leben auf der Erde entwickelt hat. Das hat eine Forschungsgruppe anhand von Gesteinsproben aus Grönland ermittelt, die 3,7 Milliarden Jahre alt sein dürften und Spuren von Magnetisierung aufweisen. Bislang habe es lediglich Beweise für ein Erdmagnetfeld vor 3,5 Milliarden Jahren gegeben. Die neue Forschungsarbeit lege nun nahe, dass das Magnetfeld unseres Heimatplaneten eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Leben gespielt haben könnte. Gleichzeitig sei aber unklar, durch welche Prozesse es damals überhaupt gebildet wurde, denn der heute daran beteiligte innere Erdkern soll damals noch überhaupt nicht existiert haben.

Man gehe davon aus, dass das Erdmagnetfeld einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, dass unsere Erde lebenswert ist und über so lange Zeit geblieben ist, erklärt die Geologin Claire Nichols, die die Analyse geleitet hat. Es schützt uns vor schädlicher Strahlung aus dem All und ermöglicht überhaupt erst die Entstehung und das Bestehen von Ozeanen und der Atmosphäre. Wenn es in der Frühzeit unseres Heimatplaneten durch einen anderen Prozess angetrieben wurde als jetzt, könnte das auch bedeuten, dass es bei anderen Planeten mehr als nur einen möglichen Prozess gibt, der ein starkes Magnetfeld generiert. Das würde heißen, dass lebensfreundliche Verhältnisse deutlich häufiger sein könnten, als gedacht.

Gefunden wurde die Spur des damaligen Erdmagnetfelds in seltenem Gestein, das in einer abgelegenen Region Grönlands an der Oberfläche liegt. Die "wunderschönen, seltsamen Steine" sind demnach entstanden, als im Wasser gelöstes Eisen sich auf dem Meeresboden angesammelt hat. Das damalige Erdmagnetfeld hat es magnetisiert und in den folgenden Jahrmilliarden ging diese Magnetisierung trotz zweier Phasen mit einer starken Erhitzung nicht mehr verloren. Ermitteln konnte die Forschungsgruppe sogar, dass das Magnetfeld vor 3,7 Milliarden Jahre eine Stärke von mindestens 15 Mikrotesla hatte. Das wäre etwa halb so stark, wie heute am Äquator, also prinzipiell in einer vergleichbaren Größenordnung. Vorgestellt wird die Studie im Journal of Geophysical Research.

(mho)