EnBW, KLM, TeamViewer: Europäische Firmen entwickeln visionOS-Apps fürs Business

Meta bewirbt seine Quest-Produkte gezielt für geschäftliche Anwendungen. Apple legt nach – auch mit europäischen Vision-Pro-Kunden.

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Ein Mann mit Vision-Pro-Brille steht vor einem Bildschirm

Vision-Pro-Projekt bei EnBW.

(Bild: EnBW)

Lesezeit: 3 Min.

Wer Podcasts hört, wird sie kennen: Meta, vormals Facebook, bewirbt in Werbespots seine Quest-Headsets, indem auf deren berufliche Anwendungsmöglichkeiten eingegangen wird – sei es gegen den Fachkräftemangel bei Schweißern oder im Rahmen einer besseren Ausbildung von Augenärzten mit virtueller Realität. Das Metaversum, so das Fazit des Social-Media-Konzerns, habe schon jetzt reale Auswirkungen. Apple will hier augenscheinlich nicht zurückstecken: Der Hersteller des Quest-Konkurrenten Vision Pro arbeitet mit diversen Firmen für visionOS-Business-Anwendungen zusammen. Darunter sind auch einige europäische Großunternehmen.

Wie Apple in diesem Monat ankündigte, sieht man "enorme Chancen für Unternehmen, mit Apple Vision Pro neu zu definieren, was bei der Arbeit möglich ist", so Enterprise-Marketing-Chefin Susan Prescot. Das Headset habe Fähigkeiten wie Mobile Device Management (MDM) und andere "enterprise-grade"-Features. "Wir glauben, dass das Spatial Computing das Potenzial hat, Industrien auf der ganzen Welt zu revolutionieren." VisionOS sei auf der Grundlage von macOS, iOS und iPadOS aufgebaut und es sei für Unternehmenskunden sehr einfach, mächtige Apps zu entwickeln, die Augen, Hände und Stimme zur Bedienung nutzen.

Zu den Firmen, die Apple anführt, gehören erstaunlich viele außerhalb des US-Marktes – obwohl die Vision Pro nach wie vor nur in den Vereinigten Staaten von Amerika erhältlich ist und der Europastart nicht einmal angekündigt wurde. An die Brille kommen Unternehmen daher nur, indem sie sie in den USA erwerben oder sich direkte Hilfe bei Apples Developer-Relations-Abteilung suchen.

An Beispielen für Firmen-Apps nennt Apple ein Trainings- und Simulationsprogramm der niederländischen Airline KLM. Mit der Software namens "Engine Shop" können Techniker, trainieren, wie sie verschiedene Flugzeugmotoren zu warten haben und dabei Schritt für Schritt vorgehen. Ein KLM-Manager wird mit den Worten zitiert, dass die Vision Pro dadurch sogar die Flottenverfügbarkeit erhöhen könnte. Der deutsche Softwarekonzern SAP hat seine Analytics Cloud für visionOS aufbereitet, genauso wie SAP Mobile Start. Die Vision Pro erlaube "ganz neue Einsichten" in vorhandene komplexe Datenstrukturen. Mobile Start wiederum soll Zugriff auf alle SAP-Geschäftsanwendungen vom Headset aus geben – "auf bislang unvorstellbare Art".

Zu den Firmennutzern der Vision Pro gehört auch der süddeutsche Energiekonzern EnBW, der Visualisierungen von Energieinfrastrukturprojekten auf dem Headset anbietet. Anwohner und sonstige Interessierte können so sehen, wie Windenergieanlagen, Solarfarmen oder E-Auto-Ladestationen "in Echt" aussehen, samt Datenabfrage. Der deutsche Fernwartungsspezialist TeamViewer ist ebenfalls auf der Vision Pro vertreten und erlaubt ein Remote-Management von dem Headset aus. Apple hatte zuvor auch schon eine VisionOS-Zusammenarbeit mit Porsche angekündigt, Apple-Chef Tim Cook trat sogar in einem Video des Sportwagenbauers auf.

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(bsc)