Die Geschichte der Virtual Reality

VR gilt als Zukunftstechnik, die kurz vor dem Durchbruch steht – das allerdings schon seit rund sechs Jahrzehnten. Wie konnte das passieren?

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(Bild: agsandrew/Shutterstock.com)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen
Inhaltsverzeichnis

Seit den ersten Höhlenmalereien versucht Homo sapiens, mit technischer Hilfe realistische virtuelle Realitäten aufzubauen: zum Beispiel im antiken Pompeji, den Panorama-Rundgemälden im 19. Jahrhundert – oder dem kuriosen Sensorama-Kino-Automat des Erfinders Morton Heilig aus dem Jahr 1962. Das Sensorama-Gehäuse sah ein wenig aus wie ein etwas groß geratener Guckkasten. Vor dem stand man nicht, man setzte sich halb hinein.

Drinnen ratterte eine stereoskopische Filmprojektion. Dazu gab es Stereoton, Ventilatoren, Geruchsdüsen und Vibrationsmotoren unterm Gesäß. Sechs Filme wurden für das System produziert: Einer ahmte eine Motorradfahrt durch Brooklyn nach, ein anderer simulierte Tuchfühlung mit einer Bauchtänzerin. Heilig baute einen voll funktionsfähigen Prototypen, in Serie ging das ambitionierte Projekt mangels Start-up-Kapital allerdings nie.

Schon ziemlich nah dran an heutiger VR-Technik war "The Sword of Damocles" von Computergrafik-Pionier Ivan Sutherland. Nachdem er 1963 das erste interaktive Grafikprogramm Sketchpad entwickelt hatte, baute Sutherland 1968 ein Head Mounted Display. Die Displaybrille war so schwer, dass sie mit einem mechanischen Arm an der Decke hing, ein menschlicher Kopf hätte das Gewicht nicht halten können.

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