Software-defined Storage: Ceph 16.2 "Pacific" im Test

Mit Ceph 16.2 geht das nächste Major Release des verteilten Objektspeichers ins Rennen, diesmal mit vielen verstreuten Verbesserungen statt radikaler Zäsuren.

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Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
Inhaltsverzeichnis

Ceph gilt heute als zuverlässige und erprobte Storage-Software, deren Funktionsumfang den üblichen Admin-Bedarf gut abdeckt. Dennoch lässt Eigentümer Red die Ceph-Entwicklung nicht ruhen. Neue Ceph-Versionen bieten heutzutage eher graduelle Änderungen und führen optionale Zusatzfunktionen ein. Das gilt auch für Ceph 16.2, das offiziell im April 2021 erschien. Und obwohl die ganz großen Veränderungen ausblieben, offeriert Ceph 16.2 alias Pacific eine Vielzahl Neuerungen, die eine Einordnung verdienen.

Das Herz einer jeden Ceph-Installation, also der Objektspeicher, in dem alle in Ceph abgelegten Inhalte lagern, ist RADOS. Hier haben die Entwickler ihr Hauptaugenmerk auf die Performance gelegt. Wie jede andere Speichertechnik legt Ceph seine Daten auf Blockgeräten ab, repräsentiert durch OSDs (Object Storage Daemon). Für den strukturierten Zugriff auf die Daten verwendet Ceph ein eigenes On-Disk-Format namens BlueStore, das nicht POSIX-kompatibel, dafür aber auf die Bedürfnisse von Ceph ausgelegt ist. Es legt lediglich binäre Objekte auf dem Datenträger ab und schreibt die Adresse des Objekts in einen Key-Value-Speicher auf RocksDB-Basis.

Bisher packten OSDs ihren gesamten Metadatensatz in eine große RocksDB. Ceph 16.2 erlaubt nun das Sharding in der RocksDB. Dafür legt Ceph verschiedene Spalten in RocksDB an und sortiert seine Daten dort hinein, statt sie alle unter default zu lagern. Dadurch müssen die OSDs beim Zugriff auf bestimmte Daten nicht mehr ihre gesamte RocksDB durchforsten, sondern nur den relevanten Teil. Das beschleunigt den Zugriff auf binäre Objekte zum Teil ganz erheblich. Bei einer frischen Installation schaltet Ceph 16.2 die Neuerung gleich ein, bei einem Update muss der Admin das übernehmen.

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