Make Magazin 3/2022
S. 26
Make
Test

3D-Scanner für Maker

Es hat was von Magie: Mit einer gewöhnlichen Kamera oder einem speziellen Tiefensensor umkreist man einen Gegenstand und im Rechner entsteht ein digitaler Zwilling in Form einer 3D-Datei. Die kann man mit dem 3D-Drucker reproduzieren oder auch in Computerspiele oder Virtual-Reality-Umgebungen einbauen. Wir haben aktuelle 3D-Technik von gratis bis rund 700 Euro mal ausprobiert – und sind nachhaltig fasziniert.

von Peter König

Vor ein paar Monaten tauchten im Netz faszinierend feine 3D-Dateien auf, die zwei aktuelle 3D-Scanner hervorgebracht hatten: das Open-Source-Projekt OpenScan Mini (siehe Titelbild des Artikels) und das kommerzielle Produkt Revopoint Pop 2 1. Bei letzterem stiegen wir kurzerhand in die Kickstarter-Kampagne ein, ersteren hatten wir bereits seit einer Weile als Bausatz da, pimpten den aber noch mit der neuen 16-Megapixel-Autofokus-Kamera Arducam IMX516. Dann ging es an den Test und der war nebenbei Anlass, mal wieder einen Blick auf den Stand Maker-tauglicher 3D-Scan-Technik zu werfen.

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Kompakt wie ein Schokoriegel, aber vollgepackt mit Technik – der Revopoint Pop 2.

Structured Light

Ähnlich wie beim 3D-Druck stecken hinter dem Oberbegriff 3D-Scan eine ganze Reihe von unterschiedlichen Verfahren und Techniken. So nutzt der hier vorgestellte Revopoint Pop 2 das Structured-Light-Verfahren: Ein Projektor wirft ein Lichtmuster auf das Zielobjekt, eine Kamera schaut aus deutlich anderem Blickwinkel auf die Projektion auf der Oberfläche und registriert, wie das Lichtmuster durch die Form des Gegenstands verzerrt wird. Daraus berechnet die Software die 3D-Form.