c't-Tipp der Woche: Mythos Stromsparen durch Prozessor-Undervolting

Im Internet liest man gelegentlich, dass man durch Verringern der CPU-Kernspannung Strom sparen kann. Das kann aber bei neueren Rechnern sogar den gegenteiligen Effekt haben.

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Stromsparen durch Prozessor-Undervolting problematisch
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Das sogenannte Undervolting funktioniert bei modernen Rechnern oft nicht mehr und kann stattdessen sogar kontraproduktiv sein. Bei einem typischen Desktop-PC oder Notebook hat der Prozessor zu über 80 Prozent der Zeit nichts zu tun und verweilt deshalb im energiesparendsten Zustand. Dabei sind die CPU-Kerne komplett abgeschaltet und die Caches geleert.

Leistungsmessgerät am PC

(Bild: c't)

Eine Absenkung der Kernspannung bringt dabei nichts. Auch wenn die Prozessoren etwas zu tun haben, sind Energiesparfunktionen aktiv, denn nur selten sind alle Kerne voll ausgelastet. Moderne Intel- und AMD-CPUs haben mehrere Taktfrequenzstufen – zum Beispiel Turbo- oder Boost-Takt –, zwischen denen die Kerne wechseln. Jeder Taktstufe ist zugleich eine bestimmte Kernspannung zugeordnet.

Verringern Sie nun im BIOS-Setup oder mit einer Übertaktungs-Software die Kernspannung für den Nominaltakt, dann funktionieren diese Sparfunktionen entweder nicht mehr oder die von Hand eingestellte Spannung kann bei niedrigeren Taktstufen sogar über der von der Automatik eingestellten liegen. Dann erhöht sich die Leistungsaufnahme durchs Undervolting sogar. Obendrein müssen Sie wie beim Übertakten mit verschiedenen Testprogrammen und über längere Zeit prüfen, ob die CPU mit der verringerten Spannung überhaupt stabil läuft.

Diesen und über 8000 weitere c't-Tipps gibts unter ct.de/hotline

(chh) / (acb)