Zerocat: Open Hardware bis zum Chip

Mit Zerocat will ein Berliner Hacker offene Hardware vorantreiben. Die Platine mit Parallax-Chip ist ein nachbaubares Projekt, das hilft, Laptop-Firmware auszutauschen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Eine gelbe Platine mit vielen Drähten

(Bild: Zerocat)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Wer Open Source nicht nur bei Text- und Bildverarbeitungssoftware einsetzen möchte, sondern auch mit offener Hardware arbeiten möchte, stößt schnell an Grenzen. Eine davon will Kai Mertens mit dem Chipflasher Zerocat überwinden. Das – natürlich quelloffene – Gerät hilft, auf Laptops Open-Source-Firmware einzuspielen.

Chipflasher im Einsatz

(Bild: Zerocat)

Während mit den verschiedenen Linux-Distributionen eine Reihe an Open-Source-Betriebssystemen zur Verfügung stehen, ist die vorher startende Firmware zumeist proprietäre Software. Zerocat erlaubt es, die offene Alternative Libreboot einzuspielen. Dabei setzt Mertens auf den Mikrocontroller Parallax P8X32A, der seit einigen Jahren Open Hardware ist, bisher aber noch wenig beachtet wird. Als Chipflasher werden sonst vor allem die bekannteren Einplatinenrechner Raspberry Pi und Beagle Bone Black verwendet, die allerdings nicht offen sind.

Prototyp der Platine

(Bild: Zerocat)

Da Libreboot für jede Hardware speziell angepasst werden muss, lässt es sich derzeit nur bei wenigen Rechnern einsetzen. Mit Zerocat können die ThinkPads X200/X200s und X60/X60s "befreit" werden. Darüber hinaus ist das Gerät möglichst einfach gehalten, um Einsteigern die Möglichkeit zu geben, es selbst zu bauen und zu löten. Neben den Bauplänen ist auch die Software offen. Offene Laptops gibt es ansonsten kaum, Ausnahmen sind Andrew "bunnie" Huangs Novena und der kürzlich angekündigte Olimex Teres I.

Die Platine im Überblick

(Bild: Zerocat)

Zerocat sind am 10. und 11. Juni bei der Maker Faire Berlin dabei und zeigen an Stand 89 den Chipflasher in Aktion. Wer einen Coreboot-kompatiblen Rechner hat, kann ihn auch mitbringen und vor Ort flashen lassen. Außerdem gibt es das Kit zum Selberlöten zu erwerben.

Update (1. Juni): Mit dem jüngsten Versions-Update auf "v0.3.0 (board-v1.1.0)" werden noch weitere ThinkPads (X60/X200/X220/T400/T500) und ältere Desktop Boards (Intel D945GCLF und Gigabyte GA-G41M-ES2L) unterstützt, die für Libreboot bzw. Coreboot geeignet sind. (hch)