Weltraumroboter landen auf der Erde

Forscher wollen ergründen, wie Weltraumtechnologie für irdische Zwecke eingesetzt werden kann. Roboter sollen beispielsweise unter Wasser oder in verstrahlten Gebieten autonom arbeiten.

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Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Was sich auf dem Mond bewährt hat, sollte auch auf der Erde eine Chance bekommen – und wird dabei mit 7,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unterstützt. "TransTerrA" lautet der Titel des Forschungsprojekts, für das der Leiter der Abteilung Technologiepolitik am BMWi, Dr. Sven Halldorn, heute in Bremen den Beginn verkündete. Am dortigen Robotics InnovationCenter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) soll die Übertragung von Weltraumtechnologien auf irdische Anwendungsszenarien vier Jahre lang untersucht werden.

Der Mondrover Sherpa

(Bild: DFKI GmbH)

Ausgangspunkt ist ein Szenario, bei dem zwei Roboter auf dem Mond oder einem anderen Planeten eine Infrastruktur errichten, bestehend aus Sensorträgern, Versorgungsstationen und anderen Komponenten. Die Roboter müssen dafür über autonome Fähigkeiten verfügen, können aber auch von der Erde aus ferngesteuert werden. Dazu dient ein Exoskelett, das am Oberkörper getragen wird.

Parallel dazu wollen die DFKI-Forscher untersuchen, inwieweit diese Konstellation auch bei Arbeiten in der Tiefsee, in verstrahlten Kraftwerksruinen und in der Medizin genutzt werden kann. Das erfordert vor allem Platz. So steht für die Unterwasser-Tests ein 3840 Kubikmeter fassendes Tauchbecken im neuen Institutsgebäude zur Verfügung.

Der Leiter des Bremer DFKI, Frank Kirchner, sieht in der Wartung von Offshore-Windkraftanlagen ein wichtiges Einsatzgebiet für die im Rahmen von TransTerrA erforschten Robotersysteme: "Da müssen wir in der nächsten Dekade Lösungen vorlegen." (dbe)