Weitere Investoren interessieren sich für EMI-Übernahme

Der weltweit drittgrößte Musikkonzern hat bestätigt, dass mehrere Parteien Absichtserklärungen für eine Übernahme abgegeben haben, ohne allerdings auf Details einzugehen. Ob daraus tatsächlich ein Übernahmeangebot erwächst, sei unklar.

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Nach Medienspekulationen über ein Übernahmeangebot des US-Investors Equity One hat der Musikkonzern EMI heute bestätigt, eine Reihe von Parteien hätten Interesse an einer Übernahme bekundet. Welche Unternehmen das sind, sagte EMI in der äußerst knappen Mitteilung nicht. Zudem sei weiter unsicher, ob einer der Interessenten auch tatsächlich ein Übernahmeangebot abgeben werde.

Der EMI-Konzern gilt schon länger als Übernahmekandidat. So hatte unter anderem Konkurrent Warner Music wiederholt sein Interesse bekundet. Eine bereits geplante Fusion wurde im vergangenen Jahr abgeblasen, nachdem ein EU-Gericht die Genehmigung der EU-Kommission für die Fusion der Musikunternehmen Sony Music und der Bertelsmann Music Group (BMG) wieder kassiert hatte. Im Februar hatte Warner dann erneut um EMI geworben. Anderen Berichten zufolge soll auch JPMorgan an einer Übernahme interessiert sein. Auch dem Investmentfonds Permira wurden Übernahmegelüste nachgesagt.

Der drittgrößte Musikkonzern der Welt, EMI, hatte für das am 31. März zu Ende gegangene Geschäftsjahr einen Umsatzeinbruch um 15 Prozent angekündigt. EMI erwartet ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von etwa 174 Millionen Pfund (256 Millionen Euro). Wie andere Major Labels muss sich auch EMI dem veränderten Musikmarkt anpassen. Dazu gehört die Initiative des Majors, seine Musik künftig auch ohne digitalen Kopierschutz online zu verkaufen. EMI hat zudem bereits einen Restrukturierungsprozess eingeleitet, der Ersparnisse von jährlich 110 Millionen Pfund (162 Millionen Euro) bringen und rund 125 Millionen Pfund (184 Millionen Euro) kosten soll. Zuletzt hatte der Konzern angekündigt, seinen im Verlagsbereich angesiedelten umfangreichen Musikatalog am Kapitalmarkt zu platzieren. (vbr)