Vivendi will Tolkien-Romane neu versoften

Der Konzern hat sich die Spielerechte an Tolkiens Fantasy-Romantrilogie "Der Herr der Ringe" und an "Der kleine Hobbit" gesichert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die Interactive-Sektion des europäischen Medienkonzerns Vivendi Universal Publishing (ehemals Havas Interactive) hat im Rahmen eines auf acht Jahre befristeten Exklusivvertrags von Tolkien Enterprises die Video- und Computerspielrechte der von J.R.R. Tolkien verfassten Kult-Fantasy-Romanschöpfungen "Der kleine Hobbit" und "Der Herr der Ringe" erworben. Unter Vivendis Sierra-Label sollen entsprechende Spiele für Computer, Spielkonsolen und Handheld-Systeme erscheinen.

Die motiv- und abenteuerreiche Romanwelt des 1973 verstorbenen englischen Universitätsprofessors hat sich bereits früher als dankbare Vorlage für Computerspiele erwiesen: Game-Veteranen erinnern sich vielleicht noch an das frühe Text-Bild-Adventure "The Hobbit", das bereits in der Goldgräberzeit der 8-Bit-Heimcomputer Anfang der achtziger Jahre für Spannung sorgte.

Das öffentliche Interesse an den unerreicht tiefgründigen Tolkien-Geschichten um Hobbits, Menschen, Zwerge, Trolle, Orks, Ents und Elben ist in letzter Zeit wieder stark gewachsen, seit die Dreharbeiten für Peter Jacksons aufwendige neue Film-Trilogie zum "Herrn der Ringe" anliefen. Der erste Teil "The Fellowship of the Ring", der inzwischen abgedreht ist, soll gegen Ende des Jahres in die Kinos kommen. Das erste der geplanten neuen Sierra-Spiele soll den gleichen Namen (der dem ersten Band des "Herrn der Ringe" entlehnt ist) tragen und im Frühjahr 2002 erscheinen.

Seit die Originalfassung des "kleinen Hobbit" 1937 erschien, haben sich Tolkiens Romane (einschließlich des "Silmarillion", der "Nachrichten aus Mittelerde" und vieler ergänzender Materialien) rund 100 Millionen mal verkauft. Es gibt mittlerweile Übersetzungen in 26 Sprachen. Ein ganzes Genre von Märchenromanen, Rollenspielen und Fantasy-Kino-Epen ließ sich vom "Herrn der Ringe" inspirieren. Mark Hood, Leiter des Entwicklungsbereichs bei Sierra, freut sich über die neuen Spiellizenzen: Sie seien so etwas wie Kronjuwelen, ließ er verlauten. (psz)