Tibber-Stromtarif: Pulse weiterhin mit stundengenauer Abrechnung möglich

Am Wochenende kamen Gerüchte auf, Tibber-Kunden mit Pulse bekämen nur noch Monatsdurchschnittspreis, anstatt stundengenauer Abrechnung.

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(Bild: heise online / anw)

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In Diskussionsforen kam am Wochenende das Gerücht auf, dass Tibber womöglich von der stundengenauen Abrechnung für Kunden mit Pulse-Sensor abrücken und auf einen Monatsdurchschnittspreis zur Abrechnung umschwenken könnte, zumindest für Neukunden. Das Unternehmen beteuert, das basiere alles nur ungeschickter Kommunikation, die Tarife bleiben wie gehabt – auch für Neukunden.

Tibber bietet Ökostromtarife an, die mit einer stundengenauen Abrechnung funktionieren: Der Kunde zahlt nach aktuellem Börsenpreis. Ist der Strom an der Börse billiger, zahlen Kunden in solchen Tarifen weniger. Das soll den Verbrauch lenken und Verbraucher zur Stromnutzung zu den Zeiten sorgen, wo ein Überangebot etwa an erneuerbaren Energien im Stromnetz vorliegt. Dazu sind eigentlich intelligente Mess-Systeme (iMSys) nötig, die den Verbrauch quasi in Echtzeit melden.

Mit einem batteriebetriebenen Aufsatz für moderne Messeinrichtungen (mME), der die von den Messgeräten über LED-Lichtpulse übertragenen Verbräuche ausliest, lässt sich der Verbrauch je Zeiteinheit (standardmäßig 10 Sekunden bei Pulse) ermitteln. Mit dem Pulse hat TIbber solch ein Gerät im Portfolio, dass die Daten an Tibber sendet und mit einer Smartphone-App aufbereitet. Dazu bietet das Unternehmen einen Tarif an, der auch ohne eine offizielle iMSys die Abrechnung stundengenau unter Berücksichtigung der Börsenpreise ermöglicht.

Einer Diskussion auf Reddit zufolge wurde die Beschreibung auf der Tibber-Webseite am Wochenende geändert. Dort stand offenbar zu lesen: "Mit einem digitalen Zähler, auch modernen Messeinrichtung (mME) genannt, rechnen wir dich zum durchschnittlichen Börsenstrompreis eines jeweiligen Monats ab" sowie "Mit intelligentem Mess-System (iMSys) wirst du bei uns automatisch zu stundenaktuellen Preisen abgerechnet. Du benötigst dafür nichts weiter. Mit unserem Pulse als Zusatz kannst du deinen Verbrauch sogar in Echtzeit verfolgen". Es sei stundengenaue Abrechnung also nur noch mit iMSys und nicht mehr mit Pulse möglich.

Auf Anfrage von heise online antwortete eine Unternehmenssprecherin: "Es ist nach wie vor möglich, einen stündlichen Tarif mit Smart Meter oder Pulse abzuschließen. Weil wir jetzt gemerkt haben, dass die Umstellung der Kommunikation mit Fokus auf Smart Meter zu Missverständnissen geführt hat, werden wir unsere Website noch einmal anpassen".

Das Unternehmen habe seine Kommunikation "stärker auf das Thema Smart Meter ausgerichtet, da perspektivisch all unsere Kund:innen einen Smart Meter erhalten sollen. Auch hierfür haben wir gemeinsam mit Octopus Energy und Rabot.Charge eine Smart-Meter-Initiative gegründet. Denn der Strom-Tracker Pulse ist für die stündliche Abrechnung lediglich eine Brückentechnologie. Der einzige Weg hin zu einer flächendeckenden Nutzung von dynamischen Tarifen ist aus Tibbers Sicht der Rollout von Smart Meter".

(dmk)