Vertrauliche Gespräche in Dubai über Chipfabrik

Die guten Perspektiven für langfristige Kooperationen mit dem arabischen Land sind nach Aussage eines Ministers bekräftigt worden.

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  • dpa

Nach einem neuerlichen Vorstoß für die Zukunft der geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder) ist Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) am Donnerstag aus Dubai zurückgekehrt. Der Minister habe mit Vertretern des Investors Dubai die aktuelle Lage erörtert und sich mit ihnen über Entscheidungsabläufe verständigt, sagte Ministeriumssprecher Dirk Reitemeier. Über den Inhalt der eintägigen Gespräche sei Vertraulichkeit vereinbart worden. Zugleich seien die guten Perspektiven für weitere langfristige Kooperationen zwischen den Partnern bekräftigt worden.

Dubai wird in dem Golfstaat mit Frankfurter Know-how ein Zwillingswerk der Chipfabrik errichten. Nach Medienberichten will das Emirat als Absicherung für das geplante Frankfurter Werk ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum aufbauen. Bei den laufenden Verhandlungen gehe es unter anderem um die Forderung Dubais, die Chipfabrik-Technologie in das Emirat zu transferieren, falls die Betreiberfirma Communicant Insolvenz anmelden muss. Diese Forderung kollidiert den Berichten zufolge mit dem Technologievertrag zwischen Communicant und dem Institut für Halbleiterphysik (IHP). Er sehe vor, dass im Insolvenzfall die Patente an das IHP zurückgehen.

Das High-Tech-Werk an der Oder ist eines der wichtigsten Industrieprojekte in Ostdeutschland und soll 1,3 Milliarden Euro kosten. Die Bauarbeiten sind aber seit Monaten unterbrochen und sollen erst nach erfolgreichen Finanzierungsverhandlungen wieder beginnen. Dabei geht es um das fehlende Fremdkapital in Höhe von 650 Millionen Euro. Dubai ist neben dem Halbleiterhersteller Intel und dem Land Brandenburg auch Eigenkapital-Geber. (dpa) / (tol)