Vereinte Nationen rufen "COVID-19 Detect & Protect Challenge" aus

Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP will mit Open-Source-Technik Entwicklungsländer in der Corona-Pandemie unterstützen.

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COVID-19 Detect & Protect Challenge
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Von
  • Elke Schick

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen für Technologie, Innovation und nachhaltige Entwicklung hat die COVID-19 Detect and Protect Challenge ausgerufen und wendet sich mit diesem Wettbewerb in Kooperation mit einer Vielzahl von Unternehmen an Maker und Hacker. Über die Hackster.io-Plattform wird die Community dazu aufgerufen, Open-Source-Technik für die Unterstützung von Entwicklungsländern in der aktuellen Pandemie zu entwickeln.

Die Einreichungen der Teilnehmenden können sich dabei in eines der drei Hauptfelder bewegen. Diese sind die Entwicklung von kostengünstigen, in Serie herstellbaren Werkzeugen zur Erkennung des Virus, präventive Lösungen für die Senkung der Infektionsrate und Maßnahmen, die die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie mildern.

Zur Teilnahme aufgerufen werden alle, die sich mit der Entwicklung von Hardware und Software beschäftigen. Ob von einer beruflichen Warte als Produktdesigner oder Wissenschaftler aus oder als Teil der Hacker- und Maker-Community spielt dabei keine Rolle. Das zentrale Anliegen ist es, nachhaltige und für alle verfügbare Lösungen für Länder zu entwickeln, deren eigene Strukturen unter dieser Krise zusammenbrechen könnten.

Die technischen Lösungen zum Nachweis des Virus, die im Rahmen des Wettbewerbs entwickelt werden sollen, sollen im Alltag einfach handhabbar sein. Sie sollen zur Ausstattung von medizinischem Personal sowie Bürgerinnen und Bürgern dienen und es ermöglichen, Infektionen mit SARS-CoV-2 zu diagnostizieren oder zukünftige Infektionswellen vorherzusagen. Beispiele von möglichen Entwicklungen sind Thermometer mit Computer Vision, Oximeter, die die Sauerstoffsättiggung im Blut nicht nur messen, sondern auch mit anderen Parametern in Verbindung bringen können, cloud-basierte Heatmaps und Apps oder Rechenmodelle. Dabei sind wissenschaftliche Erkenntnisse genauso wichtig, wie Open-Source-Hardware.

Auch hier geht es um beides: Die Entwicklung von Maschinen und Geräten, die die Ansteckungsraten verringern können ist genauso gefragt, wie Software mit dem gleichen Zweck. 3D-gedruckte Schutzausrüstungen fallen genauso unter die Kriterien wie einfache Hand-Desinfektionsspender, öffentliche Aufrufe, die Überwachung von Ansteckung oder auch die Entwicklung von Gesichtsmasken aus Alltagsmaterialien.

Für Teilnehmende, die ihre Ideen nicht eigenständig umsetzen können, gibt es die Möglichkeit, sich bis zum 15. Mai 2020 auf die Ausstattung mit Materialien zu bewerben. Zu den Ressourcen gehören Gutscheine für Amazon Web Services im Wert von 200 US-Dollar, Hardware wie das balenaFin Developer Kit, das nRF52840 DK Developer Kit von Nordic Semiconductors, Lorawan-Gateways und das Uno-Board von The Things Network.

Einreichungen für den Wettbewerb werden bis zum 30. Juni 2020 angenommen. Die Preise sind ein "Global UNDP innovator Award" im Wert von 1500 US-Dollar, ein "Hackster Impact Detect Award" oder ein "Hackster Impact Protect Award" je im Wert von 500 US-Dollar. Alle Preise sind je zehnmal ausgeschrieben. Zurzeit gibt es 1325 Teilnehmende und 90 Einreichungen. (esk)