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Universal-Shutterbrille mit Smartphone-App

CES Jan-Keno Janssen

XpanDs erste Universal-Shutterbrille ist in Deutschland noch nicht einmal erhältlich, da kündigt die slowenische Firma schon das neue Modell an: Es ist äußerlich fast nicht von einer Sonnenbrille zu unterscheiden und lässt sich per Smartphone steuern.

Die "Youniversal" von Xpand erinnert an eine moderne Sonnenbrille.

Die mit so gut wie allen 3D-Fernsehern kompatible Shutterbrille X103 von XpanD [1] ist in Deutschland noch gar nicht erhältlich, da stellt das slowenische Unternehmen schon einen Nachfolger vor: "Youniversal" soll die neue Brillenserie heißen – und noch universeller sein als der Vorgänger. Während man die X103 einschicken muss, um Softwareupdates zu erhalten, kann man die Youniversal-Firmware selbst aufspielen. Die Brille hat einen Micro-USB-Anschluss an Bord. XpanD verspricht zeitnahe Updates, wenn neue 3D-Fernseher, Monitore oder Notebooks erscheinen. An einer Unterstützung von Nvidias 3D-Vision-Systems arbeite man zurzeit, hieß es. Das Update solle aber erst veröffentlicht werden, wenn es eine bessere Bildqualität bietet als notorisch düstere Nvidia-Systeme.

Zurzeit setzen alle 3D-Fernseher und -Monitore auf die Synchronisierung per Infrarot, Geräte mit Funktechnik (z. B. ZigBee oder Bluetooth) stehen aber bereits in den Startlöchern. Die Youniversal-Brille soll auch dafür gewappnet sein: Streichholzkopfgroße Erweiterungsmodule versprechen Zukunftssicherheit. Serienmäßig ist die Brille mit einem Infrarot-Empfänger sowie einer DLP-Link-Fotozelle ausgerüstet. Letztere sorgt für Kompatibilität mit Projektoren, die Weißblitze zur Synchronisierung aussenden.

Per Smartphone-App lassen sich unterschiedliche Parameter einstellen.

Die X103 nutzt zur Geräteauswahl einen einzigen Knopf – was mitunter fummelig ist. Beim Nachfolger soll die Auswahl eleganter über die Bühne gehen, nämlich per Computerprogramm oder Smartphone-App. Welche Rechnerplattformen unterstützt werden, ist noch nicht bekannt, Apps soll es zur Einführung für Android- und iOS-Smartphones geben. Die Apps ermöglichen nicht nur die Auswahl des 3D-Geräts, sondern auch die Justierung auf individuelle Sehgewohnheiten: So lässt sich einstellen, ob man ein dunkles Bild mit wenigen Übersprechern ("Ghosting") favorisiert, oder ob man es heller mit mehr Übersprechern bevorzugt. Die Dunkel- und Übergangsphase der Brille können Experten komplett manuell einstellen, außerdem werden Presets angeboten.

Wir konnten auf der CES bereits einen Youniversal-Prototyp ausprobieren: Die Brille, die an eine konventionelle Sonnenbrille erinnert, scheint leichter als das Vorgängermodell X103 und sitzt daher angenehmer. Die Youniversal-Serie soll im April in den Handel kommen. Geplant sind vorerst drei Farben (Schwarz, Grau, Rot) und zwei Größen. Ein Preis steht noch nicht fest – er wird aber "eher im hohen Bereich" liegen, hieß es von Seiten XpanDs. (jkj [2])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1164173

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.xpandcinema.com/
[2] mailto:jkj@ct.de