US-Senat befragt Apple und Google zu Datenschutz

Nach den jüngsten Berichten über den Umgang der IT-Riesen mit möglicherweise sensiblen Daten beschäftigt sich ein neuer Unterausschuss des US-Senats mit dem Datenschutz im Zeitalter der Smartphones.

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Die IT-Konzerne Apple und Google mussten sich am Dienstag im US-Kongress den Fragen einiger Senatoren zum Datenschutz bei Mobilgeräten stellen. Die auf Initiative des demokratischen Senators Al Franken (US-Bundesstaat Minnesota) anberaumte Anhörung war die erste des neu eingerichteten Senats-Unterausschusses für Datenschutz, Technik und Recht, dessen Vorsitz Franken hat.

Die Anhörung ist Ausdruck der wachsenden Sorge Washingtons angesichts der zunehmenden Speicherung und Verarbeitung möglicherweise sensibler Daten durch die Wirtschaft. Franken betonte das Recht der Verbraucher, über den Umgang mit den auf ihren Smartphones erfassten Daten Bescheid zu wissen. Es sei zunehmend unklar, welche Daten erfasst und mit wem die geteilt würden, monierte der Senator.

Den Fragen der Senatoren stellten sich Vertreter von Google und Apple. Beide Unternehmen waren zuletzt wegen ihres Umgangs mit Nutzerdaten in die Schlagzeilen geraten. Für Google verwies Justiziar Alan Davidson auf das in Android verwendete Opt-in-Verfahren für bestimmte Anwendungen. Die erfassten Daten würden anonymisiert und ließen sich nicht in Zusammenhang etwa mit einem bestimmten Gerät bringen.

Für Apple musste Guy Tribble die Speicherung von Standortdaten auf iOS-Geräten erklären. Der Vizepräsident für Softwaretechnik ging in seiner Aussage näher auf die Datenspeicherung ein, die Apple als Softwarefehler bezeichnet hatte. Apple nutze diese Informationen nur, um die Ortsinformationen zu WLAN-Hotspots und Mobilfunkmasten zu verbessern, erklärte Tribble.

In den USA gibt es bisher kein umfassendes Datenschutzgesetz. Die Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) kann Verstöße der Wirtschaft gegen Wettbewerbsregeln ahnden, etwa wegen Irreführung des Verbrauchers. Die Erkenntnisse der Senatoren könnten schließlich in den Versuch münden, einen Gesetzesvorschlag auf den Weg zu bringen. Davidson erklärte laut New York Times, Google werde einen Vorstoß für den gesetzlichen Schutz der Privatsphäre unterstützen. (vbr)