Trotz Unkenrufen gelingt PC-Ware ein fulminanter Börsenstart

Kurz nach Handelsbeginn in Frankfurt stieg der Preis der Aktie des Leipziger Softwarespezialisten PC-WARE am Freitag auf 38 Euro.

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Von
  • Sabine Fuchs
  • Christian Rabanus
  • dpa

Mit einem derart guten Start hatte selbst Vorstandschef Knut Löschke nicht gerechnet: Kurz nach Handelsbeginn am Neuen Markt in Frankfurt stieg die Aktie des Leipziger Softwarespezialisten PC-Ware auf 38 Euro und damit auf das Doppelte des Ausgabepreises. Spätestens zu diesem Zeitpunkt verstummten Unkenrufe, der Start an der Börse könne angesichts der derzeit schwierigen Lage für Technologiewerte zum Flop werden.

Angst vor einer Pleite habe er nie gehabt, sagte Löschke. Schließlich sei PC-Ware nach der Verschiebung des ersten Börsenganges im September vorigen Jahres in diesem Jahr gut vorbereitet gewesen. Bis zum Mittag gab der Kurs der Aktie dann allerdings auf 31,7 Euro nach.

Zweifler an einem erfolgreichen Börsengang von PC-Ware hatten auf die Abhängigkeit des Unternehmens von Microsoft aufmerksam gemacht. 80 Prozent des Gesamtumsatzes des Leipziger Unternehmens entfallen auf den Handel mit Lizenzen des US-Konzerns, dem in den USA die Kartellbehörden im Nacken sitzen. Löschke sieht darin aber kein Problem. "Wir sind ein unabhängiger Dienstleister und haben noch zahlreiche andere Produkte im Angebot, deren Anteil künftig dynamisch wachsen soll", sagte der Unternehmer.

Im Geschäftsjahr 1999/2000 (31. März) steigerte PC-Ware den Umsatz um rund 40 Prozent auf 105,5 Millionen Euro (206,3 Millionen Mark). Bis 2005 ist eine halbe Milliarde Euro angepeilt. Mit 3,3 Millionen Mark Gewinn schrieb PC-Ware im vergangenen Jahr schwarze Zahlen. Die beim Börsengang eingenommenen 40 Millionen Mark will das Unternehmen in die weitere Expansion investieren.

Um mangelndes Fachpersonal für dieses Vorhaben muss sich Löschke im Gegensatz zu anderen Firmen der Branche keine Sorgen machen. Anders als die meisten Softwareunternehmen zieht der ehemalige Uni-Dozent seinen Nachwuchs nämlich in einer eigenen Akademie heran. (Sabine Fuchs, dpa)/ (chr)