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Tor-Bridges für Amazon EC2 eingestampft

Dennis Schirrmacher
Tor

Ab sofort wird es schwerer, Nutzern alternative Zugänge zum Anonymisierungsnetz Tor zur Verfügung zu stellen. Das entsprechende Projekt für Cloud-Images wurde eingestellt.

Die Erweiterung des Tor-Netzwerkes über Amazons Cloud-Hosting EC2 ist auf einfachem Wege nicht mehr möglich, denn das Tor-Cloud-Projekt gibt es nicht mehr. Laufende Instanzen sollen aber aktiv bleiben. Der Grund für die Stilllegung: Das Team hinter dem Netzwerk zum anonymen und unzensierten Surfen gibt an, dass sie die Wartung des Projektes nicht mehr stemmen können [1].

Über ein Dutzend Bugs sollen den Betrieb stören; im schlimmsten Fall kann eine Instanz aufgrund eines Programmfehlers komplett ausfallen [2]. Die vergangenen Monate habe man ohne Erfolg einen Freiwilligen für die Wartung des Tor-Cloud-Images gesucht. Den Quellcode des Projektes stellt das Team für eventuelle Forks zum Abruf bereit [3]. Alternativ können Interessierte eine Tor-Bridge auch immer noch manuell bei einem Cloud-Anbieter zum Laufen bringen.

Die bei Amazon EC2 gehosteten Tor-Bridges wurden von Nutzern zum Umgehen von Internetsperren genutzt. Da herkömmliche Tor-Zugangsadressen schnell auf Sperrlisten landen, stellen solche Bridges alternative Zugangsmöglichkeiten dar. Die IP-Adressen der Bridges werden dabei in der Regel nicht öffentlich gelistet, um länger unentdeckt zu bleiben. (des [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2640793

Links in diesem Artikel:
[1] https://cloud.torproject.org/
[2] https://trac.torproject.org/projects/tor/ticket/14073
[3] https://gitweb.torproject.org/tor-cloud.git/
[4] mailto:des@heise.de