Time Warner spaltet AOL ab

Der Time-Warner-Aufsichtsrat hat dem Management die Erlaubnis erteilt, die Pläne zur Verselbstständigung des Internetdienstleisters umzusetzen.

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Der Medienkonzern Time Warner will sich vom Internetdienstleister AOL trennen. "Die Trennung ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Neugestaltung von Time Warner", teilte Time-Warner-Chef Jeff Bewkes heute mit. Time Warner sei danach besser in der Lage, sich auf seine Kerngeschäfte mit Medieninhalten zu konzentrieren.

Konkret hat der Time-Warner-Aufsichtsrat dem Management grünes Licht für Pläne erteilt, AOL rechtlich und finanziell abzutrennen, ist einer Mitteilung zu entnehmen. Der Schritt war schon seit Monaten und von Beobachtern wie dem des Wall Street Journal spätestens für heute erwartet worden.

Time Warner hält momentan 95 Prozent an dem Internetdienstleister, die restlichen 5 Prozent hält seit Ende 2005 Google. Time Warner will diese Anteile im dritten Quartal 2009 übernehmen.

AOL und der Medienkonzern gingen Anfang 2000 zusammen; der Deal stellte einen der Höhepunkte der Dot.com-Euphorie dar, da AOL sich den Medienkonzern für 160 Milliarden US-Dollar einverleibte. Schnell aber wurde das Geschäft zu einem der größten Flops der Wirtschaftsgeschichte. Im Herbst 2002, die Dot.com-Blase war bereits geplatzt, strich das nun AOL Time Warner genannte Unternehmen das "AOL" aus seinem Namen. Die Bedeutung des Internetdienstleisters für den Konzern war wegen geschäftlicher Probleme des Online-Geschäfts gesunken. Als Zugangsanbieter verlor AOL in den letzten Jahren rasant an Boden, mittlerweile will man sich auf das Portalgeschäft konzentrieren.

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(anw)