Tim Cook muss angeblich zu Apples Steuerpraktiken aussagen

Ein US-Senatsausschuss nimmt auch die Steuerpraktiken des iPhone-Herstellers verstärkt unter die Lupe – der Apple-Chef wird Berichten zufolge bald persönlich zu einer Anhörung erwartet.

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Apple-Chef Tim Cook

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Ein US-Senatsausschusses will einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge am kommenden Dienstag Apple-Chef Tim Cook zu den Steuerpraktiken des Konzerns befragen. Der Ausschuss "Permanent Subcommittee on Investigations" prüft seit längerem, inwiefern Konzerne US-Steuerzahlungen vermeiden, indem sie Einnahmen im Ausland parken – im vergangenen September vernahm der Senat dazu Manager von Microsoft und HP.

Statt Auslandsgewinne unter Zahlung hoher Steuern zu repatriieren, hatte Apple zuletzt Schulden aufgenommen, um eine große Ausschüttung an Aktionäre vorzunehmen – dieser Schritt könnte dem Unternehmen nach Schätzung einer Rating-Agentur US-Steuern in Höhe von mehr als 9 Milliarden Dollar ersparen.

Sein Unternehmen arbeite mit dem US-Senatsausschuss zusammen und beantworte gerne weitere Fragen, betonte ein Apple-Sprecher gegenüber Bloomberg – Apple habe allein im vergangenen Geschäftsjahr 6 Milliarden Dollar an Steuern gezahlt und zähle damit zu den größten Steuerzahlern in den USA.

Die Nutzung von Ländern mit niedrigen Steuersätzen und eine kreative Buchhaltung erlaubt Unternehmen wie Apple außerdem, kaum Steuern für ihre Auslandsgewinne entrichten zu müssen – so zahlte der iPhone-Hersteller im Geschäftsjahr 2012 beispielsweise weniger als zwei Prozent Steuern auf seinen außerhalb der USA erwirtschafteten Gewinn in Höhe von knapp 37 Milliarden US-Dollar. Google, Amazon und Starbucks stehen wegen ähnlicher Steuerpraktiken ebenfalls in der Kritik. (lbe)