Telekom ruft nach Schlichtung im Tarifstreit mit ver.di

Die Dienstleistungsgewerkschaft hatte nach der Ablehnung des Angebots von 1.000 Euro Einmalzahlung, davon ein Viertel in Aktien, die Warnstreiks ausgedehnt. ver.di fordert eine Lohnerhöhung von sechs Prozent.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Deutsche Telekom setzt im Tarifstreit mit der Gewerkschaft ver.di auf eine Schlichtung. "Wir haben heute die Schlichtung angerufen", sagte eine Konzernsprecherin laut dpa. Ab Freitag gilt nun eine Friedenspflicht. Die Telekom-Mitarbeiter müssen damit ihre seit knapp zwei Wochen laufenden Warnstreiks einstellen. Nachdem die Telekom nun eine Schlichtung will, müssen sich die Tarifparteien erst einmal auf einen Schlichter einigen. Die Schlichtungsgespräche würden am 26. Mai starten, sagte die Telekom-Sprecherin.

ver.di hatte vergangene Woche ein Angebot der Telekom im laufenden Tarifkonflikt abgelehnt. Der Konzern hatte eine Einmalzahlung von 1.000 Euro angeboten, ein Viertel davon in Aktien. Das Angebot sehe eine Reihe von Gegenrechnungen vor, die im Ergebnis zu einer "Minusrunde" führen würden, hieß es bei ver.di: "Es ist absurd, zu glauben, dass die Beschäftigten Minusrunden und Mehrbelastungen hinnehmen, wenn gleichzeitig die Dividenden steigen." Die Gewerkschaft fordert nach den Milliardengewinnen der vergangenen Quartale eine Lohnerhöhung von sechs Prozent. Dies lehnte die Telekom wiederum als "realitätsfern" ab. Laut Personalvorstand Heinz Klinkhammer stellt das Angebot der Telekom je nach Gehaltsgruppe eine Erhöhung von 1,4 bis 3,5 Prozent dar.

ver.di hatte in den vergangenen Tagen die Warnstreiks ausgedehnt. An wechselnden Standorten traten vor allem Mitarbeiter aus Infrastrukturbereichen der Telekom in den Ausstand. Auch am heutigen Donnerstag gingen die Warnstreiks erst einmal weiter, so legten beispielsweise in Kiel 200 Mitarbeiter vor allem in Callcentern und im Service die Arbeit nieder. In Kassel, Darmstadt und Wiesbaden waren heute mehrere hundert Mitarbeiter im Warnstreik: "Wir rechnen damit, dass sich heute insgesamt 400 Beschäftigte an den Streiks beteiligen", sagte ver.di-Gewerkschaftssekretärin Anja Schiller. In Berlin legten mit Beginn der heutigen Frühschicht haben 500 Beschäftigte der Privatkundenniederlassung Nordost und des technischen Kundendienstes in Karlshorst die Arbeit für den ganzen Tag nieder. Darüber hinaus traten zum Beispiel bei den sächsischen Telekom-Niederlassungen in Dresden die Mitarbeiter am Donnerstagmorgen in den Warnstreik. Und 400 Beschäftigte des technischen Kundendienstes in Nordrhein-Westfalen sind heute zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. (jk)