Team für Schutz demokratischer Wahlen bei X/Twitter: "Ja, das ist weg"

In einem Jahr wird in den USA gewählt, die Anspannung wächst. X/Twitter hat das für die Absicherung solcher Ereignisse zuständige Team aber nun wohl dezimiert.

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Hand an Wahlurne

(Bild: roibu/Shutterstock.com)

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Nach widersprüchlichen Berichten zum Umgang von X/Twitter mit dem Team, das auf der Plattform dafür sorgen soll, dass die Integrität demokratischer Wahlen gewahrt bleibt, hat Firmenchef Elon Musk eine hämische Klarstellung veröffentlicht. In einer Antwort auf eine Zusammenfassung der gegenteiligen Behauptungen hat er geschrieben, "oh, Sie meinen die Abteilung 'Wahlintegrität', die die Wahlintegrität untergraben hat, ja die ist weg". Zuvor hatte das US-Magazin The Information berichtet, dass X/Twitter das halbe Team entlassen habe, während nicht nur die Geschäftsführerin Linda Yaccarino in mehreren Interviews behauptet hat, dass für das Team mehr Leute eingestellt werden sollen.

Der Beitrag von Elon Musk

(Bild: @elonmusk)

Hintergrund der Angelegenheit ist offenbar eine Auseinandersetzung der Geschäftsführung mit dem einem der für das Team verantwortlichen Manager. Vergangene Woche hatte die irische Rundfunkanstalt RTÉ gemeldet, dass sich der dort arbeitende Aaron Rodericks gerichtlich gegen Disziplinarmaßnahmen wehrt, mit denen sein Arbeitgeber auf angebliche Likes von Kurznachrichten reagiert hat. In denen seien X/Twitter, Musk und Yaccarino kritisiert worden. Rodericks selbst hat noch Anfang August Neueinstellungen in seinem Team angekündigt, inzwischen wurde er laut The Information entlassen. Auf seiner Profilseite hat er offenbar bereits seit Wochen seinen Account bei der Twitter-Alternative Bluesky verlinkt.

Laut einer Informationsseite von X selbst – auf der aber noch konsequent von "Twitter" die Rede ist – geht oder ging es beim Einsatz für "Wahlintegrität" darum, die Debatten im Umfeld von Wahlen zu schützen. Dazu sollten glaubwürdige Informationen hervorgehoben, zur Sicherheit beigetragen und Transparenz hergestellt werden. Auf Basis interner und externer Daten sollte dafür das Risiko für Wahlen in aller Welt ermittelt und entsprechend reagiert werden. Mit verschiedenen Maßnahmen könnte dann angemessen reagiert werden. Zuletzt hat es bereits verschiedentlich Kritik daran gegeben, dass Falschinformationen auf X/Twitter besonders weit verbreitet sind und Maßnahmen dagegen zurückgefahren werden.

(mho)