Sprint streitet mit IBM über Outsourcing-Abkommen

Der Festnetz- und Mobilfunkanbieter verklagt Big Blue auf Gutschrift von 119.000 Arbeitsstunden für Software-Entwicklungen und holt 400 Mitarbeiter zurück ins Unternehmen, die zuvor zu IBM transferiert wurden.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der US-Telecom-Gigant Sprint Nextel hat IBM wegen angeblich mangelhafter Erfüllung eines IT-Outsorcingabkommens verklagt. In einer am US-Bezirksgericht von Kansas City eingereichten Klage verlangt Sprint die Gutschrift von 119.000 Arbeitsstunden durch IBM, berichten US-Medien, darunter das Kansas City Business Journal.

Die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit IBM bei der Auslagerung von IT-Diensten hatte Sprint vor zwei Jahren noch ausgeweitet: Das Abkommen mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Volumen von rund 400 Millionen US-Dollar sah die Entwicklung und Wartung von Sprints Software-Produkten durch IBM vor. Rund 1000 Mitarbeiter wechselten hierzu von Sprint zu IBM. Nunmehr hat Sprint 400 dieser IT-Spezialisten wieder zurückgeholt, heißt es in dem Bericht. Zugleich habe IBM firmenintern den Wert des Outsourcing-Auftrags von 400 Millionen auf 100 Millionen US-Dollar berichtigt.

Die von Sprint verlangte Gutschrift von 119.000 Arbeitsstunden resultiert aus einer zwischen den Vertragspartnern umstrittenen Formel zur Bemessung des von IBM zugesagten Produktivitätsfortschritts bei der Software-Betreuung. Während IBM eine Stellungnahme zu laufenden Gerichtsverfahren verweigert, erklärte Sprint-Sprecher David Gunasegaram dem Bericht zufolge, es sei offensichtlich, dass die beiden Firmen nicht zu einer freiwilligen Einigung kommen könnten. Zugleich kündigte Gunasegaram an, dass sein Unternehmen an dem bis 2009 laufenden Abkommen mit IBM festhalten wolle. Ein auf zwei Milliarden US-Dollar geschätzter Auftrag zur Lieferung von CRM-Software durch IBM an Sprint wird vom aktuellen Rechtsstreit nicht berührt. (ssu)