Sexualtäter belästigen jugendliche Chat-Teilnehmer
Kinder und Jugendliche werden in Chats über sexuelle Erfahrungen befragt oder zu sexuellen Handlungen aufgefordert.
Sexualtäter loggen sich nach einem Bericht des "Focus" regelmäßig in Chat-Räumen Jugendlicher ein und fragen sie dort über ihre sexuellen Erfahrungen aus. Die Polizei rate Eltern deshalb, ihre Kinder auch im Internet zu beaufsichtigen und mögliche Belästigungen anzuzeigen. Die Sexualtäter entgehen dem Bericht zufolge häufig einer Strafe, weil viele Kinder Belästigungen aus der Angst heraus verschweigen, nicht mehr ins Internet zu dürfen. Fast ein Drittel der zehn- bis elfjährigen Internet-Nutzer surft ohne erwachsene Begleitung.
Einer US-Studie zufolge seien von über 1000 befragten weiblichen Teenagern 30 Prozent schon einmal im Netz sexuell belästigt worden. Jedes fünfte surfende Kind werde online zu sexueller Handlung aufgefordert, belegten Forscher der US-Universität New Hampshire. In Deutschland existierten bisher keine Zahlen über Online-Missbrauch. In Großbritannien mache in diesem Frühjahr die Familienbehörde mit einer 1,5 Millionen Pfund teuren Kampagne auf Chat-Risiken aufmerksam. Die Internet-Stelle der hiesigen Jugendministerien, Jugendschutz.net, kümmere sich bisher hingegen vorwiegend um Kinderpornos im Web. "Wir haben wenig Erfahrungen mit Chat", zitiert Focus den stellvertretende Leiter der Behörde, Martin Döring. (dpa) / (ad)
