Schwache T-Aktie kein Grund für Sommer-Ablösung

Es bestehe kein Anlass, in Hektik zu verfallen wegen einer Kursentwicklung, die ihren Grund in der Situation auf dem Telekommunikationsmarkt habe, hieß es in Regierungskreisen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Kursverfall der T-Aktie ist für die Bundesregierung kein Grund für eine Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer. Man sehe keinen Handlungsbedarf, hieß es laut dpa in Regierungskreisen. Anlass für das "halboffizielle Dementi" dürfte ein ausführlicher Bericht der Süddeutschen Zeitung gewesen sein, dass Sommer zunehmend die Unterstützung der Politik verliere; eine mögliche vorzeitige Ablösung sei nach dem Bericht der Zeitung wahrscheinlich. Sommers Vertrag läuft noch bis 2005.

Es bestehe kein Anlass, in Hektik zu verfallen wegen einer Kursentwicklung, die ihren Grund in der Situation auf dem Telekommunikationsmarkt insgesamt habe, hieß es nun in Berliner Regierungskreisen. Die Privatisierungsstrategie der Telekom sei richtig und das Unternehmen werde sich auf dem Weltmarkt behaupten. Kurzfristige Ausschläge des Aktienkurses nach unten ließen sich nicht durch einen Personenwechsel an der Spitze des Konzerns ändern.

Der Bund ist mit 43 Prozent der größte Aktionär der Deutschen Telekom und damit auch stark vom Niedergang der T-Aktie betroffen. Das Papier hatte in den vergangenen Tagen einen historischen Tiefstand erreicht und war weit unter den ursprünglichen Ausgabekurs gefallen. Zuletzt war die T-Aktie vor allem durch die Nachricht unter Druck geraten, dass VoiceStream, die US-Tochter der Telekom, Abschreibungen auf Mobilfunklizenzen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro vornehmen müsse. Am heutigen Mittwoch konnte das Telekom-Papier im Aufwärtssog der Hightech-Werte nach der Bekanntgabe guter Geschäftszahlen durch Cisco bislang aber um 4,53 Prozent zulegen -- auch die Nachricht von der Eröffnung eines Kartellverfahrens durch die EU-Kommission verlangsamte den Kursanstieg zumindest bis zum frühen Nachmittag nur zeitweise. (jk)