Schneller zu transgenen Gewächsen

Zwei Forschergruppen wollen gentechnische Methoden aus der Medizin zur Erzeugung besserer Pflanzen nutzen.

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Die gentechnische Veränderung von Pflanzen ist trotz ihrer Hightech-Aura immer noch ein aufwändiger Prozess. Weil die Verfahren zum Einschleusen neuer Gene nicht sehr präzise sind, müssen Biotechniker oft tausende neuer Pflanzen erzeugen, um die eine zu finden, die die gewünschte Veränderung im Genom trägt. Zwei Forschergruppen arbeiten nun daran, die Präzision zu erhöhen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

In beiden Studien – eine von Dow AgroSciences, eine von einer akademischen Wissenschaftlergruppe – wurde ein Verfahren genutzt, das sich "Zink-Finger-Nuklease" nennt. Dabei handelt es sich um Enzyme, also spezielle Proteine, die den Zielpunkt im Pflanzengenom exakt ansteuern können. Die Methode, die bislang bei tierischen und menschlichen Zellen angewandt wurde, könnte es Forschern nicht nur erleichtern, neue Gene einzufügen, sondern auch existierende zu verändern oder zu blockieren. Zudem könnten gleich mehrere Genveränderungen auf einmal in einer Pflanzensorte erreicht werden.

"Wir haben jetzt eine gewisse Kontrolle über den genetischen Code", sagt Daniel Voytas, Genetiker an der Universität von Minnesota und Hauptautor der einen Studie. "Wenn sich ein Gen jedesmal an derselben Stelle mit der gleichen Präzision einfügen lässt, könnte das die Kosten für die Schaffung transgener Pflanzen senken." Als transgene Pflanzen bezeichnet man neue Sorten, die artfremde Gene enthalten.

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(bsc)