Schlappe für IBMs Festplatten-Geschäft

EMC hat angekündigt, Umsatzziele beim Kauf von IBM-Festplatten auf Grund Technik- und Terminproblemen bei IBM nicht einhalten zu wollen.

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Von
  • Jürgen Kuri

EMC, einer der größten Hersteller von Highend-Speicherlösungen für Unternehmensnetze, hat nach einem Bericht des Wall Street Journal einen Vertrag mit IBM über die Zulieferung von Festplatten aufgekündigt. Im März 1999 hatten die beiden Firmen eine Vereinbarung geschlossen, nach der EMC im Verlauf von fünf Jahren für insgesamt 3 Milliarden US-Dollar Festplatten von IBM zum Einsatz in den EMC-Speichersystemen kaufen sollte. EMC-Sprecher Mark Fredrickson teilte nun mit, die Einkäufe von IBM-Festplatten seit dem Abschluss des Vertrags hätten mit dem vereinbarten Umsatzziel bei weitem nicht mithalten können.

Während Verhandlungen mit IBM über Patent-Streitigkeiten sei klar geworden, dass das Umsatzziel von 3 Milliarden US-Dollar unrealisitsch sei – und zwar auf Grund von IBMs Schwierigkeiten, die Qualitätsstandards und Lieferfristen für Highend-Festplatten einzuhalten, meinte Fredrickson. Die frühere Vereinbarung sei nun durch einen Standardvertrag ersetzt worden, der keine festgelegten Verkaufszahlen mehr enthalte – und auch keine Vertragsstrafen, wenn diese nicht eingehalten würden.

Bereits vor einigen Tagen hatte IBM-Boss Lou Gerstner zugestanden, vor allem im Bereich der schnellen Server-Festplatten habe der Konzern Probleme gehabt. Trotzdem gehe er davon aus, dass die Speichermedien in Zukunft bis zu 75 Prozent der Hardware-Verkäufe von Big Blue ausmachen würden. Die Schlappe mit EMC dürfte dieser Absicht aber nicht gerade förderlich sein. Allerdings kommentierte ein IBM-Sprecher bereits, das Umsatzziel von 3 Milliarden US-Dollar sei von EMC und nicht von IBM festgelegt worden – man gehe davon aus, dass EMC weiterhin daran interessiert sei, Technik von IBM zu kaufen. (jk)