Samba bleibt GPL trotz Microsofts Lizenzschachzug

Die Programmierer des freien Windows-Servers Samba erteilen Microsofts Ausschlussklausel für GPL-Entwickler eine Absage.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 293 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Siering

Die im April veröffentlichte "impairing license" will Entwicklern verbieten, ihre Software unter GNU-Lizenz zu stellen, wenn sie Microsofts Dokumentation zum Common Internet File System (CIFS) respektive Server Message Block Protocol (SMB) benutzen. Zu diesem Schachzug hatte es bisher zwar vereinzelte Kommentare gegeben, etwa von der Free Software Foundation: Die direkt betroffenen Entwickler des freien Windows-Servers Samba haben aber bis jetzt geschwiegen. In dieser Woche haben sie sich nun zu Wort gemeldet, um Schaden von ihrem Projekt abzuwenden.

Das Samba Team geht in seiner Stellungnahme auf drei Punkte ein: So stellt es fest, dass die Informationen, die Microsoft veröffentlicht hat, nicht über die inzwischen öffentlich bekannten Details hinausgehen, sie also nicht auf die Dokumente angewiesen sind. In Bezug auf die von Microsoft erwähnten Patente weist das Team darauf hin, dass sie für eine Posix-Implementierung wie Samba nutzlos beziehungsweise gar nicht umsetzbar sind und dass sie sich auf einen längst überholten Abschnitt der Spezifikation beziehen, den Microsoft in seinen eigenen Produkten schon längere Zeit nicht mehr implementiert.

Entsprechend fällt der dritte Punkt aus: Das Samba-Team bleibt bei der GNU Public License (GPL). Selbst wenn Microsoft diese Lizenz ein Dorn im Auge ist; für Samba hat sie sich ausgezahlt. Das Team sieht in ihr gerade eine der Stärken, aufgrund derer sich erst eine qualitativ hochwertige Implementierung eines CIFS/SMB-Servers entwickeln konnte. Dazu gehört auch, dass diese Offenheit zu einer engen Zusammenarbeit verschiedener Hersteller geführt hat. Davon profitieren nicht nur die Samba-Nutzer, sondern auch die Hersteller, die Samba als Basis für ihre eigenen Produkte nutzen. (ps)