Roboter läuft Streife im Werk
Das Karlsruher Forschungszentrum Informatik hat einem Laufroboter beigebracht, autonom Werkhallen zu inspizieren – oder auf dem Mond nach Ressourcen zu suchen.
Ausgestattet mit einem Lidar-Scanner zur 3D-Erfassung und einer Farbkamera bewegt sich ein Laufroboter des Typs Spot von Boston Dynamics auf ein Manometer zu und kontrolliert die Anzeige. Falls der Druck außerhalb der Toleranzen für diese Messstelle liegt, meldet die vierbeinige Maschine das per Funk. Dann geht sie weiter zur nächsten Ablesestelle auf ihrer Runde.
Auf der Hannover Messe Mitte April demonstrierte ein Team des Forschungszentrums Informatik (FZI), wie autonome Laufroboter turnusmäßig technische Werte ablesen oder auf Inspektionsrunden kontrollieren, ob beispielsweise Feuerlöscher an Ort und Stelle hängen oder irgendwelche Objekte im Arbeitsbereich stören. Für die autonome Navigation und die Verarbeitung von Sensordaten setzen die Forscher auf Open-Source-Software.
Treppen sind kein Hindernis für die hundeartig anmutenden Maschinen; sie überwinden sogar Schutthaufen. Als zusätzliche Erweiterungen stehen am FZI Spektralkameras, Gassensoren und ein Greifarm zur Verfügung. Damit kann ein autonomer Laufroboter auf seiner Streife auch Hebel betätigen oder Ventile öffnen. Spot hat in der Basisversion bereits eine vordere Kamera, "aber die macht nur Schwarz-Weiß-Aufnahmen und wird vor allem für die Nahbereichsnavigation verwendet", erläutert Research Scientist David Oberacker.
Inzwischen gewann das FZI-Team gemeinsam mit Universitäten aus Zürich, Basel und Bern eine ESA-Challenge. Gemäß Aufgabenstellung zeigten die autonomen Roboter des Konsortiums, dass sie eine ihnen unbekannte Mondlandschaft erkunden und kartografieren und Ressourcen finden können. Eine stabile Kommunikation und unmittelbare Steuerung durch Mission Control kann man bei diesem Szenario nicht voraussetzen, weshalb die Maschinen auf sich allein gestellt arbeiten müssen.
(agr)