Privatsphäre: Airbnb verbannt Sicherheitskameras ganz aus vermieteten Apartments

Unter bestimmten Umständen waren in Apartments, die über Airbnb vermietet wurden, bisher Überwachungskameras erlaubt. Damit ist in wenigen Wochen Schluss.

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(Bild: TimmyTimTim/Shutterstock.com)

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Airbnb untersagt Sicherheitskameras innerhalb vermieteter Apartments. Bisher geltende Ausnahmeregelungen für bestimmte Bereiche werden abgeschafft. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Die neuen Vorgaben treten demnach am 30. April in Kraft. Ab dann dürfen in vermieteten Apartments auch keine Kameras in Gemeinschaftsbereichen wie Fluren oder Wohnzimmern mehr installiert sein. Das war bislang erlaubt, wenn auf der Angebotsseite darauf hingewiesen wurde und die Geräte gut sichtbar waren. Nur in Schlafbereichen und Badezimmern waren Kameras auch bisher schon verboten. Mit der Neuregelung soll das Vorgehen vereinheitlicht werden. Sicherheitskameras, die nach außen zeigen, sind dagegen weiterhin zulässig.

Laut dem Blogeintrag, in dem die neuen Vorgaben erklärt werden, bleiben etwa Kameras an Türklingeln oder Geräte zur Überwachung der Lautstärke erlaubt – die dürfen aber keine Audioaufzeichnungen übertragen. Dabei handle es sich um "effektive, die Privatsphäre schützende" Möglichkeiten, vermietete Räumlichkeiten zu überwachen und beispielsweise gegen unerwünschte Feierlichkeiten vorzugehen, heißt es da. Gegenüber den Mietern und Mieterinnen müsse aber auf das Vorhandensein hingewiesen und der ungefähre Standort deutlich gemacht werden. Außenkameras dürfen aber nicht auf Bereiche gerichtet werden, in denen ein höheres Maß an Privatsphäre erwartet wird, also etwa eine Dusche oder eine Sauna.

Weil die meisten Angebote zur Vermietung von Apartments keine Angaben zu einer Sicherheitskamera enthalten, dürfte nur ein kleiner Teil von dieser Neuregelung betroffen sein, heißt es von Airbnb. Sobald die ab Ende April gelten, würden Hinweise auf Verstöße überprüft und könnten die Entfernung eines Angebots oder gar die Löschung des verantwortlichen Accounts zur Folge haben. Gegen möglicherweise versteckt installierte Kameras wird die Neuregelung nicht helfen. Aber zumindest fallen damit mögliche Erklärungsversuche weg, sollte solch eine entdeckt werden. Laut Airbnb sind der Regeländerung intensive Gespräche mit verschiedenen Interessengruppen vorausgegangen.

(mho)