Praxisverwaltungssystem: Großer Anbieter für Zahnärzte startet Cloud-Angebot

Da seine Kunden immer öfter nach Cloud-Möglichkeiten fragten, kooperiert ein Software-Anbieter für Zahnärzte, Dampsoft, mit der Telekom.

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Weißkittelträger zeigt mit Finger Richtung Cloud

(Bild: raker/Shutterstock.com)

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Noch vor kurzer Zeit war es verpönt, Gesundheitsdaten in der Cloud zu speichern. Doch nun sehen immer mehr Anbieter einen Vorteil darin. Mit dem Versprechen, Praxispersonal von bürokratischen Aufwänden zu entlasten, hat die Telekom jetzt eine Kooperation mit einem Anbieter von Praxisverwaltungssoftware (PVS) für Zahnärzte, Dampsoft, gestartet.

Dampsoft, ein großer Anbieter von Zahnarzt-Software, bietet seine Software DS4 aber auch als klassische On-Premises-Software an. Hintergrund sei, dass es Praxen gebe, die weiterhin "Herr der Server und Speicherorte" sein wollten. Andere stünden Cloud-Lösungen hingegen offen gegenüber und möchten möglichst wenig IT-Infrastruktur in ihrer Praxis betreiben, so der Hersteller. Auch bei der Telematikinfrastruktur 2.0, der Weiterentwicklung des bisherigen Gesundheitsnetzes, ist die Cloud-Unterstützung mitgedacht.

Regelmäßig kritisieren Ärzte und Zahnärzte die bisherige, staatlich vorgegebene Digitalisierung des Gesundheitswesens. Diese sorgt oft für weitere bürokratische Aufwände und ist mit immer mehr Pflichten wie der Anbindung an die regelmäßig gestörte Telematikinfrastruktur verbunden. Zudem schneidet ein Großteil der Praxisverwaltungssoftware bei Ärzten nicht besonders gut ab, wie kürzlich auch eine Umfrage gezeigt hat. "Mitarbeiter wissen, wo jeden Tag nervige Computer-Zeit vergeht", so Dampsofts Produktmanagement-Chef Dr. Andrej Teterin. Daher fragten Praxen immer häufiger nach Cloud-Software.

An der Praxissoftware Interessierte seien in der Vergangenheit sogar abgesprungen, da es keine Cloud-Variante gab. "Wir bieten unsere Software DS4 daher als Cloud- und gleichzeitig klassische Lösung an. Das machen im Markt derzeit nur wir. Der Cloud gehört aber ganz klar die Zukunft", ist sich Teterin sicher.

Für die Authentifizierung in der Telematikinfrastruktur – damit Ärzte beispielsweise das E-Rezept oder die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen können – komme ein TI-as-a-service-Client der Firma eHealth Experts zum Einsatz. Kunden, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten laut Telekom-Sprecher Rainer Knirsch einen LTE-Router mit SIM-Karte nutzen. Die Apothekerverbände hatten ihren Mitgliedern bereits eine derartige Fallback-Lösung empfohlen. Grund dafür waren unter anderem vorhersehbare Probleme beim Start des E-Rezepts.

(mack)