Plus-Notebook mit Desktop-Prozessor

Im Plus-Onlineshop sowie den Plus-Filialen Nord- und Ostdeutschlands gibt es ab Montag ein Gericom-Notebook mit 3D-Chip, 80-GByte-Festplatte und DVD-Brenner für 1299 Euro.

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Von
  • Jörg Wester

Die Lebensmittelmarktkette Plus bietet in ihrem Online-Shop ein Notebook von Gericom mit 3D-Grafikchip und DVD-Brenner für 1299 Euro an, das von Montag, dem 24. Mai an auch in den Plus-Filialen in Nord- und Ostdeutschland erhältlich sein soll. Im Vergleich zu den vorangegangenen Angeboten ist dieses wieder etwas teurer, was an der besseren Ausstattung liegen dürfte: 3 GHz schneller Pentium-4-Desktop-Prozessor, 512 MByte RAM, Grafikchip Nvidia Geforce FX 5500 mit 128 MByte Video-RAM, 80-GByte-Festplatte und 4x-Brenner für DVD-+-Medien.

An dem Prozessor, der in das Modell Hummer Force von Gericom eingebaut ist, hebt der Lebensmittelanbieter die Hyperthreading-Fähigkeit hervor. Sie beschleunigt jedoch nur wenige, für den Mehrprozessorbetrieb ausgelegte Anwendungen um einige Prozent, zieht dabei zusätzlich Strom und erfordert eine aufwendigere Kühlung.

Die Desktop-Variante des Pentium 4 beherrscht kein SpeedStep, das Takt und Kernspannung der CPU reduziert, sodass viele Notebooks im c't-Testlabor mit Desktop-CPUs schnell überhitzten oder im Akkubetrieb mit ständig gedrosseltem Takt liefen. Dem soll im Hummer Force der Werbung zufolge offenbar eine Kombination zweier nicht näher erläuterten Stromspartechniken, SmartPower und Adaptive Power Control, entgegenwirken. Neue Stromspartechniken, die über das bisher Übliche hinausgehen, darf der Käufer davon aber nicht erwarten. Tatsächlich beherrscht der Pentium 4 einen Drossel-Modus (Throttle), der durch Beschreiben einiger Konfigurationsregister (Model Specific Register, MSR) des Prozessors zu steuern ist und den die Hersteller schon immer bemühten, um den Stromverzehr der Desktop-CPUs in Notebooks zu zügeln. Die Stromersparnis fällt dabei allerdings gering aus, weil die Kernspannung des Prozessors gleich bleibt und daher die Leistungsaufnahme nur linear sinkt. Deutlicher, nämlich quadratisch, fällt sie erst bei zusätzlich gesenkter Kernspannung.

Die technischen Daten nennen für das 15,1-Zoll-TFT-Display keine Auflösung, sie liegt jedoch vermutlich bei 1024 × 768 Bildpunkten: Sowohl Gericom als auch Hersteller Uniwill nennen ausschließlich diese Auflösung für den Bildschirm. Auch Angaben zu Schaltzeiten und Graustufenauflösung fehlen, sodass die Eignung des Hummer Force für 3D-Spiele nicht einzuschätzen ist. Auch auf die Leistungsaufnahme und die Taktung des verwendeten Grafikchips GeForce FX Go 5500 von Nvidia, offenbar ein Sondermodell für Gericom, das Nvidia nicht auf seinen Webseiten aufführt, gehen die technischen Daten nicht näher ein.

Zum Anschluss von Peripherie dienen vier USB-2.0- und eine FireWire-Buchse. Funktionen zur drahtlosen Kommunikation werden nicht genannt.

Das Hummer Force auf Grundlage des 3,5 kg schweren Barebone-Modells N755 von Uniwill bietet auch Gericom an. In einer Konfiguration mit dem Grafikchip GeForce FX 5200 mit 64 MByte Speicher und der Garantie wie im Plus-Angebot kostet es in Gericoms Online-Shop derzeit an die 1450 Euro. Ein ähnlich ausgestattetes Gerät, allerdings mit aktuellem Wireless LAN, ist das Dell Inspiron 5150 für über 1600 Euro.

Alles in allem erscheint das Plus-Angebot dieses Desktop-Ersatz-Notebooks preislich attraktiv, allerdings muss man mit intensivem Lüfterbetrieb und kurzer Batterielaufzeit rechnen und darf sich nicht auf die Spieletauglichkeit verlassen. (jwe)