Paycom verklagt Mastercard

Der Internet-Zahlungsdienstleister meint, das Kreditkartenunternehmen verlange unangemessen hohe Transaktionsgebühren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 92 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Oliver Lau

Der Internet-Zahlungsdienstleister Paycom hat bei der Staatsanwaltschaft von Los Angeles eine Klage gegen Mastercard eingereicht. Die Kreditkartenfirma soll unangemessen hohe Transaktionsgebühren berechnet haben. Bereits 24 Online-Händler und Rechtsanwälte interessieren sich für eine Sammelklage oder wollen auf eigene Faust gegen Mastercard vorgehen. Das geht aus US-Medienberichten hervor.

Die Verantwortlichen bei Paycom behaupten, Mastercard habe seine Monopolstellung ausgenutzt, um unrechtmäßig hohe Gebühren für Online-Transaktionen zu verlangen. Den Gesamtschaden beziffert Paycom auf 23 Millionen US-Dollar. In der Klageschrift heißt es, dass Mastercard deutlich höhere Gebühren für Online-Transaktionen erhebe als es bei traditionellen Geschäften üblich sei. Mastercard entgegnet, Internet-Händler seien viel eher von betrügerischen Aktivitäten betroffen als traditionelle Händler; daraus erkläre sich der Aufschlag auf die Gebühren. Paycoms Klage sei gegenstandslos, denn bei Mastercard sei man darauf bedacht, die Händler zu schützen, indem man darauf hinwirke, dass die Käufer ihre Verbindlichkeiten möglichst schnell begleichen. Außerdem habe das Unternehmen zahlreiche kostenintensive Maßnahmen ergriffen, um sich gegen Kreditkartenbetrug abzusichern.

Mastercard wird seit Anfang Mai außerdem mit Vergleichsforderungen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft von Los Angeles hatte im Februar 2003 für die in den USA führenden Einzelhändler Wal-Mart und Sears Klage gegen Mastercard erhoben, weil das Unternehmen überhöhte Gebühren für Kreditkartentransaktionen verlangt haben soll. (ola)