Notes/Domino-Spezialist Gedys zieht sich vom Neuen Markt zurück

Als Grund für das Ausscheiden nannte der in finanzielle Turbulenzen geratene IT-Dienstleister die hohen Kosten der Präsenz in dem Börsensegment.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der IT-Dienstleister Gedys aus Braunschweig, Spezialist unter anderem für Anwendungen auf Basis von Lotus Domino/Notes, will sich als weiteres Unternehmen vom Neuen Markt der Frankfurter Börse zurückziehen. Bei Zustimmung der Deutschen Börse sollen die Gedys-Aktien vom 17. Juni an im Geregelten Markt gehandelt werden.

Als Grund für das Ausscheiden nannte Gedys hohe Kosten der Präsenz in dem Börsensegment. Für eine Notierung am Neuen Markt sind beispielsweise zwei so genannte "Designated Sponsors" notwendig, meist Banken, die sich ihre Betreuung auch kräftig honorieren lassen. Die Betreuer sollen einen reibungslosen Ablauf des Handels garantieren; sie sind etwa dafür zuständig, verbindliche Kauf- und Verkaufsangebote in das elektronische Orderbuch zu stellen. Neben den Kosten für die "Designated Sponsors" kommen am Neuen Markt gegenüber dem geregelten Markt höhere Listinggebühren und die Pflicht zur Präsentation von vier Quartalsberichten hinzu.

Das Unternehmen hatte im März den Abbau von 28 der rund 200 Stellen angekündigt und eine Fristverlängerung für die Vorlage der Bilanz beantragt; eigentlich haben die Braunschweiger das anscheinend recht hochgesteckte Ziel, 2002 die Gewinnzone zu erreichen. Gedys ist seit dem 27. September am Hightechsegment der Frankfruter Börse notiert und gehörte zu den Notes/Domino-Spezialisten, die im Jahr 2002 in die Krise schlitterten. Vom Neuen Markt haben sich in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Unternehmen verabschiedet. (jk)