Nokia kauft Helfer für Reiseplanungen

Nokia, der Anbieter des Landkartendiensts Here.Maps, übernimmt das Softwarehaus Desti. Dessen Expertise liegt in der Interpretation natürlicher Sprache und Analyse von Reiseangeboten im Web.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Landkarten-Anbieter Nokia hat am gestrigen Freitag bekannt gegeben, er habe den Webdienst Desti übernommen. Die gleichnamige iOS-App agiert wie ein virtuelles Reisebüro, indem sie einerseits (englisch-)natürlichsprachliche Reisewünsche interpretiert und dabei die Vorlieben des Anwenders berücksichtigen soll, andererseits als spezialisierte Suchmaschine nach zur Anfrage passenden Hotel- und Verkehrsangeboten fahndet. Sie soll zum Beispiel zwischen Hotels für Dienstreisen und für Erholungs-Trips differenzieren können und bei Bedarf einen Frage-Antwort-Dialog mit dem Benutzer führen. Eine Video-Demonstration findet sich im oben verlinkten Nokia-Blog.

Das von Nokia erworbene Desti gibt es bislang als App fürs iPad.

(Bild: Nokia)

Desti ist ein Spin-Off des SRI (ursprünglich: Stanford Research Institute), unter anderem Wiege der Spracherkennungssoftware von Nuance und des iOS-Diensts Siri. Die App ist vor zwei Jahren als Betaversion für Reisewünsche zur US-amerikanischen Westküste und Hawaii auf den Markt gekommen. Wie Desti-Gründer Nadav Gur erklärt, nutzt die Software ähnliche Techniken wie der Siri, musste aber von Grund auf neu entwickelt werden, nachdem Apple die Rechte an diesem Assistenten gekauft hat.

Nokia will Desti zur Ergänzung seines Kartendiensts Here.Maps verwenden – um Hotels für die Benutzer zu finden, aber auch, um anderweitige Points of Interest möglichst genau nach den Interessen des Anwenders zu finden und filtern. "Wir wollen eine ganz neue Art von Geo-Diensten kreieren, die intuitiv versteht, wer Sie sind und was Sie suchen, womöglich sogar bevor Sie fragen", erläutert Nokia-Sprecher Don Zereski den Sinn der Akquise. Wieviel Geld sich Nokia die Übernahme kosten lassen hat, und was die Akquise für die Verfügbarkeit von Desti auf den gängigen Mobilplattformen bedeutet, war den Erklärungen bis jetzt nicht zu entnehmen. (hps)