Nokia erhält Patent auf Notebook-Variante mit zwei Displays

Unter einer herausnehmbaren Tastatur befindet sich ein Teil der Displays, sieht das nun als schützenswert erachtete Konzept vor.

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Der finnische Handy-Hersteller Nokia hat sich vom US-amerikanischen Patent- und Markenamt eine Technik patentieren lassen, die einen klappbaren Computer mit zwei Displays und einer herausnehmbaren Tastatur vorsieht. Das Konzept stammt von der deutschen Industrie-Designerin Andrea Finke-Anlauff. Nokia hatte das Patent mit der Nummer 7,221,330 Ende 2002 beantragt und am 22. Mai dieses Jahres erteilt bekommen, geht aus den Unterlagen hervor.

Darin schildert Nokia, heutige Laptop-artige Computer wie Subnotebooks seien wegen ihrer geringen Größe zwar leicht mitzuführen, aber schwierig zu bedienen. Wenn das Display zu klein sei, könne es gar Probleme mit dem Augenlicht geben. Ein Lösungsansatz sei eine faltbare Tastatur kombiniert mit einem ebenso faltbaren Display, wie es in dem Patent 6,088,220 beschrieben sei, doch dieser berge finanzielle und entwicklungstechnische Probleme. Weitere bereits patentierte Erfindungen sehen jeweils eine entnehmbare oder austauschbare Tastatur vor. Das könne nützlich sein, um beispielsweise einen anderen Zeichensatz einzubauen oder eine beschädigte Tastatur auszuwechseln, doch biete der durch das Entfernen der Tastatur zusätzlich verfügbare Platz keine weiteren Funktionen.

Mit dem Nokia-Konzept soll sich das ändern. Werde die Tastatur entnommen, werde der Blick frei auf den Teil des zweiten Displays, der zuvor verdeckt war. Die Anzeige könne im aufgeklappten Zustand vergrößert werden und als Touchscreen dienen, während die Tastatur per Kabel oder drahtlos optional weiter in Funktion bliebe. Wichtig an der Erfindung sind laut Titel ("Folding terminal with slider to fix terminal in a flat unfolded configuration") Schieber, die dafür sorgen, dass das Gerät aufgeklappt an beiden Seiten festgestellt werden kann. Eine Variante des Patents sieht vor, dass der Hauptbildschirm abgetrennt wird, während der Teil mit Tastatur und kleinerem Display für den bequemen Transport zusammengeklappt werden kann.

Mit Nutzerschnittstellen auf kleinen, mobilen Geräten befassen sich auch die Forscher in den Labors von Apple und Microsoft. Kürzlich wurde bekannt, dass Apple die Rückseite von Geräten wie Musikplayer für die Eingabe nutzen will. Hier wie auch bei Microsofts Technik Shift steht die Einhandbedienung im Vordergrund. (anw)