Nintendo: Super-Zeiten sind erst mal vorbei

Der japanische Spiele- und Konsolen-Hersteller Nintendo hat im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Auch die Aussichten für das laufende Jahr sind trüb.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der japanische Spiele- und Konsolen-Hersteller Nintendo hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 (Ende: 31. März) Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Zum ersten Mal seit sechs Jahren sank der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr – und das deutlich: Mit 228,6 Milliarden Yen (derzeit 1,88 Milliarden Euro) fiel der Jahresüberschuss 18,1 Prozent niedriger aus als im Jahr zuvor. Der Umsatz sackte im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 1,434 Billionen Yen (11,77 Milliarden Euro) ab.

Besonders stark war der Umsatzrückgang im Segment der stationären Konsolen, wo die Hardware-Erlöse laut Geschäftsbericht (PDF-Datei) um 38,7 Prozent auf 378,5 Milliarden Yen (3,1 Milliarden Euro) einbrachen. Konnte Nintendo im Geschäftsjahr 2008/09 noch knapp 26 Millionen Wii-Konsolen absetzen, wurde im Geschäftsjahr 2009/10 nur die 20-Millionen-Marke geknackt – und das, obwohl der Konzern die Wii-Preise in Japan und den USA vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft um 20 Prozent gesenkt hatte.

Über den Verkauf mobiler Konsolen erlöste Nintendo im abgelaufenen Geschäftsjahr 380,8 Milliarden Yen, ein Minus von 10,7 Prozent. Betrug das Verhältnis "Umsatz stationäre Konsolen (Hardware) zu Umsatz Mobil-Konsolen (Hardware)" im Geschäftsjahr 2008/09 noch 3 : 2, glichen sich die Erlöse der beiden Geschäftsbereiche im vergangenen Jahr nahezu an. Mit Software erwirtschaftete Nintendo 2009/10 Umsätze von rund 676 Milliarden Yen (4,7 Milliarden Euro), ein Rückgang um 16 Prozent (mobil minus 23, stationär minus 15 Prozent).

Auch die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr fallen trübe aus: Beim Gewinn rechnet Nintendo derzeit mit einem Minus von 12,5 Prozent, der Umsatz werde voraussichtlich 2,4 Prozent unter dem Ergebnis des vergangenen Jahres liegen. Zuletzt hatte das Unternehmen einen Nachfolger der 2004 eingeführten Handheld-Konsole DS angekündigt: Das auf den (vorläufigen) Namen 3DS getaufte Gerät soll 3D-Spiele ohne spezielle Brille ermöglichen. Genauere Details zur Hardware will Nintendo auf der Spielemesse E3 bekannt geben, die am 15. Juni in den USA startet. (pmz)