Napster soll Bertelsmanns E-Commerce-Zentrale werden

Unter dem Markennamen Napster will der Medien-Multi seinen Kunden künftig alle seine digitalisierten Medienangebote schmackhaft machen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Bertelsmann will die umstrittene Internet-Musikbörse Napster zur "zentralen Medienplattform" für alle seine digitalen Angebote ausbauen. Es gebe sehr wenige globale Marken, die in kürzester Zeit eine solche Bekanntheit erreicht haben, begründete eCommerce-Chef Andreas Schmidt die Unternehmenspläne. Künftig wolle man alle Medienangebote digitalisieren und auf Plattformen zur Verfügung stellen.

Am geplanten legalen Napster-Modell, das ab dem Sommer gegen eine Abonnementsgebühr weiterbetrieben werden soll, seien zumindest die MusicNet-Allianz mit Bertelsmann und den Medienkonzernen AOL Time Warner und EMI beteiligt. Nach dem Willen von Schmidt sollen aber auch andere Unternehmen die Plattform nutzen können. Die Musikindustrie stehe unter Zeitdruck, sagte Schmidt, denn immer mehr Nutzer wanderten endgültig in die Illegalität ab. Von der jüngst gescheiterten Fusion zwischen der Bertelsmann Music Group (BMG) und EMI sei MusicNet nicht berührt, versicherte Schmidt.

Bertelsmann will über seine Plattform-Strategie 55 Millionen Kunden weltweit personalisierte Internet-Angebote machen. Die Bertelsmannn eCommerce Group peilt in diesem Jahr mit 3300 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,5 Milliarden Mark an, wovon mindestens 35 Prozent über den elektronischen Handel erzielt werden sollen. (pmz)