Mutantenviren in Quantencomputern

Ausgerechnet Viren bilden die Grundlage einer möglichen neuen Herstellungsmethode für Quantencomputer und besonders dichte Speicher.

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Von
  • Clemens Gleich

Ausgerechnet Viren bilden die Grundlage einer möglichen neuen Herstellungsmethode für Quantencomputer und besonders dichte Speicher. Ein Forschungsteam von der Universität Austin/Texas rund um die Leiterin Angela Belcher haben ein Virus gentechnisch so zurechtgebogen, dass es an seinen "Füßchen" eine Verbindung mit Zinksulfid-Molekülen eingeht -- das Material für Elektronenfallen, die Grundlage eines Quantencomputers.

Die Viren legen ein äußerst praktisches Verhalten an den Tag: Sie formen sich zu einem regelmäßigen Gitter mit viel feineren Strukturen, als sie mit derzeit üblichen Methoden machbar sind. In einem Experiment hat Belcher die Lösung trocknen lassen und erhielt einen dünnen Film, der durch seine polymerähnliche Struktur erstaunlich stabil war.

Die Forscher sehen in Zukunft Möglichkeiten für ganz neue Rechner, momentan jedoch machen die Virenkristalle noch nicht viel her. Die einzelnen Elektronenfallen, wo die Quantenbits gespeichert sind, müssen ja auch noch vernetzt werden. Belcher sucht jetzt nach Methoden, bei einzelnen Viren den Informationsspeicher durch einen Leiter zu ersetzen, denn erst dann lassen sich Schaltungen bauen. (cgl)