Musikindustrie ist optimistisch

Marktforscher der International Federation for the Phonographic Industry glauben an einen Aufschwung im kommenden Jahr: Legale Online-Musikdienste und Kampagnen gegen illegale Kopien zeigten Wirkung, meinen Vertreter des Verbands.

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Die in der International Federation for the Phonographic Industry (IFPI) vertretene Musikindustrie sieht den Aufschwung kommen. Nachdem die CD-Verkäufe in den vergangenen vier Jahren stetig zurückgegangen seien, zeigten nun neue, legale Online-Musikdienste und Kampagnen gegen illegale Kopien Wirkung, sagte Keith Jopling von der IFPI gegenüber der BBC.

Derzeit machten die Einnahmen aus Downloads etwa 1 bis 2 Prozent des Gesamtumsatzes der Musikindustrie aus, sagte Joplin, der bei der IFPI für Marktforschung zuständig ist. Für kommendes Jahr erwartet er einen Anteil von 4 bis 5 Prozent. Weltweit schaue die Musikindustrie auf den US-amerikanischen Markt, um zu sehen, wie sich der Gesamtmarkt erholen könne. In den USA sieht Joplin ein Wachstum bei CD-Verkäufen von derzeit 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Joplin hat die Theorie, der Erfolg von Online-Diensten wie iTunes und Napster führe dazu, dass sich Tonträger wieder besser verkaufen, zumal die Online-Dienste auch Informationen über neue Musikstücke verbreiten. "Wir sind am glücklichsten darüber, dass die meisten Menschen, die Musik online konsumieren, ebenso gerne CDs kaufen", sagte Joplin.

Die BBC stellt die Ansichten Joplins den Geschäftszahlen des drittgrößten Plattenlabels der Welt, EMI, gegenüber. Am Montag habe es einen Verlust für das vergangene Geschäftsjahr von umgerechnet 79 Millionen Euro gemeldet. Der Umsatz mit CDs sei dabei um 2 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro geschrumpft. EMI rechnet damit, dass der weltweite Musikmarkt in diesem Jahr im besten Fall stagniert oder aber um bis zu 4 Prozent zurückgeht. Allerdings ist auch die Plattenfirma optimistisch, dass im kommenden Jahr bessere Zeiten anbrechen werden. (anw)