Microsoft erwägt, seinen Angestellten Admin-Rechte zu entziehen

Die Angestellten des Unternehmens müssten im Zuge der Einführung von Windows Vista möglicherweise bald auf Administratorrechte auf ihren Desktop-PCs verzichten, erklärte Microsofts Direktor für interne Sicherheit auf einer Sicherheitskonferenz.

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Microsoft denke darüber nach, im Zuge der Einführung von Windows Vista den Angestellten die Administratorrechte zu entziehen, erklärte der Microsoft-Direktor für interne Sicherheit, Mark Estberg, auf der diese Woche stattfindenden Sicherheitskonferenz des australischen CERTs (Computer Emergency Response Team). Damit brächen die Redmonder mit einer langjährigen Tradition, um die Sicherheit des Unternehmens zu verbessern.

Bisher kam ein Großteil der Angestellten in den Genuss voller Administratorrechte auf ihren Desktop-PCs. In Firmennetzen ist dies unüblich, da Benutzer so beliebige Software installieren sowie unerwünschte Programme wie Spyware einschleppen können. Dies könne sich mit der im kommenden Windows Vista integrierten User Access Control (UAC) ändern, dadurch erhielten weniger Angestellte Administratorrechte, sagte Estberg.

Die User Access Control in Windows Vista soll Anwender etwa vor dem unbeabsichtigten Installieren von Programmen oder Treibern sowie der Modifikation essenzieller Systemeinstellungen schützen, also Administratoren vorbehaltenen Aufgaben, indem sie beim Anwender ein zusätzliches OK für die Aktion einholt. Ist der Anwender als Administrator angemeldet, versperrt ihm ein OK/Abbrechen-Dialog den weiteren Rechnerzugriff, bei eingeschränkten Benutzerkonten fragt UAC zusätzlich das Administratorpasswort ab. Zahlreiche Tester empfanden das Verhalten allerdings als aufdringlich und störend, weshalb sie das gutgemeinte Feature entnervt deaktivierten.

Die Redmonder lassen ihre Angestellten frühe Versionen von noch in Entwicklung befindlicher Software installieren, um die Programme ausgiebig in realen Einsatzszenarien zu testen. Estberg schränkte daher ein: "Wir haben das noch nicht endgültig beschlossen." Microsoft wolle vorerst die Verantwortung für die Installation von Software bei den Angestellten belassen. "Bei Microsoft haben wir entschieden, dass es am sinnvollsten ist, dem Großteil der Angestellten Administratorrechte zu geben." (dmk)