Landesmedienanstalten wollen gegen Sex-Werbung im Fernsehen vorgehen

Noch geklärt werden muss, ob künftig auch die Inhalte von Internetseiten geprüft werden sollen, für die in einigen der Fernseh-Spots geworben wird.

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  • dpa

Die Landesmedienanstalten wollen gegen Telefonsex-Werbung und Sex-Clips im Privatfernsehen vorgehen. Eine Untersuchung habe gezeigt, dass viele der Sex-Spots im Verdacht stehen, verbotenerweise für Pornografie oder Prostitution zu werben, teilte die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) heute nach einem Treffen in Wiesbaden mit. Die Sex-Werbung nehme in den Nachtstunden einen derart großen Umfang ein, dass sich der Fernsehzuschauer ihr kaum noch entziehen könne. Die Rundfunkanstalten wollten sich nun für eine Reduzierung der Sex-Werbung und eine Entschärfung ihrer Inhalte einsetzen.

Die Landesmedienanstalten hatten sich Ende 2002 für eine breit angelegte Untersuchung der Sex-Spots im Privatfernsehen entschieden, weil die Sex-Werbung im Nachtprogramm einiger Sender auffällig zugenommen hatte. Bei der Untersuchung von 17 Programmen seien mehr als 150 mögliche medienrechtliche Verstöße gefunden worden, denen die jeweils zuständige Rundfunkanstalt nun nachgehe, teilte die DLM mit. Noch geklärt werden müsse, ob künftig auch die Inhalte von Internetseiten geprüft werden sollen, für die in einigen der Fernseh-Spots geworben wird.

Die untersuchte Sex-Werbung vermittele ein Bild der Frau, das dem Wertekonsens in der Gesellschaft zuwiderlaufe, urteilte die DLM. Frauen würden als bloße Sexualobjekte dargestellt, ungewöhnliche Praktiken als Normalität beschrieben und osteuropäische Frauen diskriminiert. (dpa) / ()