Kritik an Irak-Auftrag für MCI

Mit Unverständnis reagiert die Konkurrenz auf die Entscheidung der US-Regierung, das skandalgeschüttelte Unternehmen solle im Irak ein kleines Mobilfunknetz aufbauen.

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Die Entscheidung der US-Regierung, den Telecom-Konzern MCI mit dem Aufbau eines kleinen Mobilfunknetzes im Irak zu betrauen, stößt bei den Mitbewerbern auf Kritik. So wird in US-amerikanischen Medien ein Sprecher von AT&T zitiert, der meint, die Entscheidung sei unverständlich. Es gebe viele geeignete und finanziell stabile Unternehmen, AT&T eingeschlossen. MCI hingegen befindet sich derzeit in einem Insolvenzverfahren. Ein Sprecher des Unternehmens Sprint wundert sich, da er nicht wüsste, dass MCI jemals ein Mobilfunknetz aufgebaut habe.

Das Mobilfunknetz soll für bis zu 10.000 Nutzer ausgelegt sein und ein Auftragsvolumen von etwa 45 Millionen US-Dollar mit sich bringen. MCI soll bereits mit der Lieferung von Bauteilen in den Irak begonnen haben. Das Unternehmen, das ehemals WorldCom hieß, hatte Bilanztricksereien im Gesamtwert von 11 Milliarden US-Dollar zugegeben und muss 500 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Kritiker in den USA meinen nun, wenigstens einen Teil des Strafgeldes würden die Steuerzahler ableisten, zumal das Unternehmen noch weitere und bedeutendere Aufträge von der Regierung erhalten habe. (anw)