Jeder zehnte Netznutzer würde für Online-Nachrichten zahlen

Bevor potenzielle Kunden online zugreifen, versuchen zwei von dreien zunächst, eine Ware woanders kostenlos zu erhalten.

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Bevor potenzielle Kunden online zugreifen, versuchen zwei von dreien zunächst, eine Ware woanders kostenlos zu erhalten. 21 Prozent verzichten sogar ganz auf den Einkauf im Web, wenn ihr Wunschprodukt nicht kostenlos erhältlich ist. Zugleich gibt es erste Anzeichen, dass der Trend sich ändert: Der Großteil der Surfer scheint grundsätzlich bereit, digitale Güter einzukaufen.

Für Nachrichten im Internet würden zehn Prozent der Online-Nutzer Geld ausgeben. Am höchsten ist die Zahlungsbereitschaft für so genannte digitale Güter wie Software, Filme oder digitale Bücher. Für Software würden sogar 50,1 Prozent der Befragten bezahlen, fand die Unternehmensberatung Mummert + Partner in einer Online-Umfrage zusammen mit der Universität Karlsruhe heraus. Die Umfrage lief vom 21. Dezember 2001 bis 18. Februar 2002, ausgewertet wurden 9.351 Fragebögen. 71,5 Prozent der Befragten waren männlich.

Rund ein Drittel (34,2 Prozent) der Internetanwender würden einen zahlungspflichtigen Download von Musik in Anspruch nehmen. Auf Rang drei liegt laut der Studie die Kommunikation über das Netz, gefolgt von Filmen, Fachartikeln, elektronischen Büchern, Zeitungen und Bildern. Wer einmal digitale Güter im Internet gekauft hat, ist der Unternehmensberatung zufolge meist zufrieden: 92 Prozent würden es wieder tun.

Über den Wert von Online-Nachrichten streiten sich die Experten in den USA. Die Marktforscher von Forrester Research behaupten, für Nachrichten im Web sei niemand bereit, Gebühren zu zahlen, da es zu viele Angebote davon gebe. Das Marktforschungsinstitut Yankee Group meint hingegen, zumindest Publikationen, die als Pflichtlektüre dienen, könnten für ihre Angebote Geld verlangen.

Für welche digitalen Güter wie viel Prozent der Internetnutzer bezahlen würden:

Digitale Ware Internetnutzer mit
Zahlungsbereitschaft (in %)
Software 50,1
Musik 34,2
Kommunikation 29,5
Filme 25,7
Fachartikel 19,4
E-Bücher 16,4
Zeitungen 15,7
Bilder 11,5
Nachrichten 10,0
keines von allem 27,5
Die Zahlen entstammen der Studie Internet-Zahlungssysteme aus der Sicht der Verbraucher (IZV5); Mehrfachnennungen waren möglich.