Intel investiert 25 Milliarden US-Dollar in neue Chipfabrik in Israel

Die neue Chipfabrik in Kiryat Gat soll 2027 öffnen und tausende Arbeitsplätze schaffen. Israel bezuschusst Intels Pläne mit 3,2 Milliarden Dollar.

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Mitarbeiter in Schutzanzug hält Chip in der Hand

(Bild: Dragon Images/Shutterstock.com)

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Von
  • Frank Schräer

Neben der in Magdeburg vorgesehenen neuen Chipfabrik plant Intel seine Halbleiterfertigung auch andernorts auszubauen. In Israel soll eine weitere neue Chipfabrik entstehen, die Investitionssumme beläuft sich dort auf 25 Milliarden US-Dollar. Intel und das israelische Finanzministerium haben am Wochenende eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Die neue Chipfabrik soll in Kiryat Gat entstehen und dort tausende Arbeitsplätze schaffen, die überdurchschnittlich vergütet werden sollen. Die ersten Chips sollen dort ab 2027 gefertigt werden. In welchen Strukturbreiten diese hergestellt werden, ist noch nicht bekannt. Es heißt lediglich, die Chipfabrik würde "die fortschrittlichste Technologie der Welt" nutzen. Die Chipfabrik soll bis mindestens 2035 in Betrieb bleiben.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu nannte Intels Investitionen "beispiellos" und bezeichnete sie als "die größte Investition aller Zeiten im Staat Israel", berichtet The Times of Israel. Die Regierung wird die Pläne auf Basis ihres Investitionsförderungsgesetzes mit 12,8 Prozent der Aufwendungen bezuschussen, was auf 3,2 Milliarden Dollar hinausläuft. Im Rahmen der Vereinbarung bekommt Intel einen Steuersatz von 7,5 Prozent. Derzeit zahlt Intel 5 Prozent an den Staat.

In Kiryat Gat betreibt Intel bereits eine Chipfabrik. Dort werden bislang Prozessoren in 10-Nanometer-Technik hergestellt. Intel hat 2021 damit begonnen, diese "Fab 28" genannte Fertigungsstätte für mehr als 10 Milliarden Dollar auszubauen, um die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Aktuell beschäftigt Intel in Israel rund 11.700 Mitarbeiter in drei Forschungs- und Entwicklungszentren sowie in der Chipfabrik.

Intel hat den Bau der Chipfabrik bislang nur indirekt bestätigt. "Israel ist ein globales Zentrum für technische Talente und Innovationen und eines der bedeutendsten globalen Produktions- und Forschungs- und Entwicklungszentren von Intel", heißt es in einer Stellungnahme Intels. "Unsere Absicht, die Produktionskapazität in Israel zu erweitern, basiert auf unserem Engagement, zukünftige Produktionsanforderungen zu erfüllen und die IDM-2.0-Strategie von Intel zu unterstützen, und wir schätzen die anhaltende Unterstützung der israelischen Regierung."

IDM 2.0 (Integrated Device Manufacturing) hatte Intel-Chef Pat Gelsinger bereits kurz nach Amtsantritt Anfang 2021 eingeführt. Damit will Intel die Chip-Produktion sowohl auslagern als auch Aufträge übernehmen. Der neu gegründete Geschäftsbereich "Intel Foundry Services" (IFS) bietet die eigene Halbleiterfertigung externen Auftraggebern an. Dafür sollen Produktionskapazitäten sowohl in den USA als auch in Europa genutzt werden – und künftig auch in Israel.

(fds)