Intel-Boss gibt sich patriotisch

Paul Otellini will auch weiterhin in der US-Heimat des Chipriesen investieren – nicht nur in Fabriken, sondern auch in Start-ups.

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Als CEO von Intel weiß Paul Otellini, was Investitionen wert sind. Die USA sieht er deshalb nicht gut für die Zukunft gerüstet, sagte er nun im Interview mit Technology Review: Weil das Land im vergangenen Jahrzehnt den Ausbau von Bildung, Forschung und IT-Infrastruktur vernachlässigt hätte, nehme seine technische und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit allmählich ab.

Es war dshalb auch kein Zufall, dass Otellini im vergangenen Jahr, mitten in der Krise, eine 7-Milliarden-Dollar-Investition in neue Fabriken in den Bundesstaaten Oregon, New Mexico und Arizona bekannt gab. Die sollen zwar in erster Linie der Fertigung der neuen 32-Nanometer-Chips dienen. Aber die Ankündigung war auch als Signal nach Washington gemeint, als dort der US-Kongress über Barack Obamas Konjunkturpaket debattierte: Wir investieren in den USA. "Ich glaube nach wie vor, dass Amerika der beste Ort auf der Welt für Innovationen ist, wenn man es richtig macht."

Im Februar gab Intel mit einer Gruppe von Wagniskapitalgebern außerdem bekannt, bis Ende 2011 Start-ups von 3,5 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. In einer weiteren Initiative mit anderen Hightech-Unternehmen sollen in diesem Jahr doppelt so viele College-Absolventen wie bisher eingestellt werden. Nun ist das Lamento über eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten lahmer Konjunktur auch in den USA nichts Neues. Technology Review fragte Otellini deshalb, was ihn an der jetzigen US-Situation so beunruhigt. "Als Land müssen wir uns die Frage stellen: Sind wir für die Industrien des 21. Jahrhunderts, die fundamental wissensbasierte Industrien sind, gerüstet? Die Alternative wäre, zurückzugehen zu den Industrien des 19. Jahrhundert, zur Stahlproduktion und solchen Dingen."

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(bsc)