Indische Industrielle kritisieren deutsche Green Card

In einem offenen Brief an den Bundeskanzler haben indische Industrielle die Green-Card-Initiative der rot-grünen Bundesregierung kritisiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 144 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Rabanus

In einem offenen Brief an Bundeskanzler Gerhard Schröder haben indische Industrielle aus dem kalifornischen Silicon Valley die Green-Card-Initiative der rot-grünen Bundesregierung kritisiert. "Wenn Deutschland seine Lücke im Informationstechnologie-Know-How schließen will, sollte es an die Aufgabe, Einwanderer für das Land und seine Wirtschaft zu interessieren, aufgeschlossen und mit Verständnis für die globale Wirtschaft herangehen", heißt es in dem Brief, der dem Wirtschaftsmagazin brand eins vorliegt. Schröder hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass er die Green-Card-Initiative nicht in einem Atemzug mit dem Thema Einwanderung diskutieren will.

Die Industriellen, unter ihnen der Präsident der Vereinigung indischstämmiger Unternehmer in den USA, The IndUS Entrepreneurs (TiE), Kanwal Rekhi, halten den Plan, "Gastarbeiter aus Indien als billige Arbeitskräfte auf begrenzte Zeit mit einer Green Card anzuwerben", nicht für den besten Weg zur Beseitigung des IT-Fachkräftemangels in Deutschland. Vielmehr solle Deutschland "die kreativen Energien der Neuankömmlinge willkommen" heißen – sprich: indische Experten als Einwanderer begrüßen. Die Unterzeichner des Briefes schließen mit einer Einladung an deutsche Politiker, sich vor Ort im Silicon Valley einen Eindruck von den Leistungen der indischen Unternehmer zu machen.

Von Seiten des Bundeskanzleramtes gibt es keinen Kommentar zu diesem Brief. Bundeskanzler ebenso wie Kanzleramt äußerten sich grundsätzlich nicht zu offenen Briefen, sagte eine Sprecherin des Bundespresseamts. (chr)