Immersive View in Google Maps für Deutschland – Fernsehturm, Kölner Dom und mehr

Dank KI können wir in Google Maps auf dem Smartphone bald immersive Ansichten weltweit mehrerer Städte und deutscher Sehenswürdigkeiten anschauen.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.

Die immersiven Ansichten von Städten und Sehenswürdigkeiten in Google Maps werden nun zum Teil auch in Deutschland verfügbar. Noch in diesem Monat sollen das Brandenburger Tor, der Berliner Fernsehturm und das Reichstagsgebäude, der Kölner Dom, das Museum Ludwig in Köln, die Alte Oper und der Eiserne Steg in Frankfurt, der Marienplatz und die Frauenkirche München sowie das Schloss Nymphenburg neue digitale Abbilder bekommen. Zudem kann man die immersive Ansicht per Smartphone in Amsterdam, Dublin, Florenz und Venedig nutzen. Zuvor waren Städte wie Tokyo und Los Angeles abgebildet.

Google hatte die immersiven Ansichten bereits Anfang des Jahres angekündigt. Da hieß es, es sei eine völlig neue Art, einen Ort zu erkunden, bei der man das Gefühl hat, direkt dort zu sein. Schaut man sich die aktuellen Bilder des Eisernen Stegs in Frankfurt an, die unterhalb der normalen Maps-Ansicht erscheint, fragt man sich allerdings, in welcher Welt es denn normal ist, mit einem Hubschrauber Städte zu erkunden. Denn das Bild ist zunächst einmal eine Luftaufnahme, die um die Brücke herum führt. Wählt man das Bild aus, kann man den Standort der Brücke wieder in einer neuen Übersicht sehen, per Klick lassen sich Uhrzeit und Wetter vor Ort einfügen. Auch die Besuchszeiten werden angezeigt, beispielsweise, dass nachts weniger Menschen über den Eisernen Steg gehen.

(Bild: Google)

In einem Demo-Video zum Berliner Fernsehturm sieht man beispielsweise, dass knapp daneben ein Vapiano ist. Man kann also von daheim aus planen, nach einem Besuch am Fuß des Turms dort zum Essen einzukehren. Aber auch andere Google-Maps-Informationen sind enthalten. Google stellt sich die Reiseplanung so vor: "Ihr möchtet das Rijksmuseum in Amsterdam besuchen. Ihr schwebt in Maps zunächst virtuell über dem Gebäude und seht, wo zum Beispiel die Eingänge sind. Mit dem Schieberegler könnt ihr dann sehen, wie die Gegend rund um das Museum zu verschiedenen Tageszeiten aussieht – und wie das Wetter sein wird." Hunger? Dann schwebt man mit dem Smartphone einfach auf die Straße und kann dort nicht nur die Lokale von außen sehen, teilweise sind die sogar von innen zu betrachten. Ansonsten gibt es freilich fast immer Fotos von anderen Menschen, die bei Google hinterlegt sind.

Die immersiven Ansichten entstehen dank Künstlicher Intelligenz, konkret mittels neuronaler Strahlungsfelder, sogenannter NeRFs (neural radiance fields). Damit werden 2D-Bilder in 3D-Objekte umgewandelt. Der KI-Prozess berechnet auf Grundlage mehrerer Bilder aus verschiedenen Perspektiven eine Flut von Lichtstrahlen, die die dreidimensionale Szene abtasten, was allerdings enorm viel Rechenleistung kostet. Auch bei der diesjährigen I/O hatte Google gesagt, dass die Technik weiteren Einsatz finden wird.

Street View selbst existiert zumindest als eigene App nicht mehr, sondern ist vollkommen in Google Maps aufgegangen. Aktuell werden neue Bilder in Deutschland aufgenommen. Die bisherigen Bilder sind 15 Jahre alt und sehr lückenhaft. Noch im Juni sollen die Fahrzeuge mit der Kamera unterwegs sein.

(emw)